DWS-Gewinn sinkt trotz guter Anlage-Performance

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Frankfurt (Reuters) - Trotz höherer Erträge haben die Kosten das Ergebnis der DWS gedrückt.

Der Gewinn der Fondstochter der Deutschen Bank schrumpfte im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 147 Millionen Euro, wie die Fondsgesellschaft am Mittwoch mitteilte. Die Erträge stiegen um 3,8 Prozent auf 689 Millionen Euro. Der Kostenanstieg von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr begründete DWS zum Teil mit einer Gewinnbeteiligung mit Bezug auf zukünftige Performancegebühren.

Analysten von Jeffries stuften die Anlage-Performance der DWS als "insgesamt gut" ein und hoben die Rolle der existierenden und geplanten Partnerschaften hervor. Die Fondsgesellschaft hatte im August eine Zusammenarbeit mit dem Vermögensverwalter des größten koreanischen Finanzkonzerns KB Financial Group angekündigt.

Das verwaltete Vermögen verharrte wie im zweiten Quartal bei 833 Milliarden Euro dank Kundennachfrage und günstiger Wechselkurseffekte. Zuflüsse generierte die DWS im Zeitraum von Juli bis September in Höhe von 7,7 Milliarden durch Investorennachfrage nach hochmargigen alternativen Anlagen. Rezessionsängste der Investoren sorgten aber auch für Nettoabflüsse von zehn Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schrumpfte jedoch das verwaltete Vermögen um fünf Prozent.

Die DWS sei jedoch "hervorragend gerüstet", um sich an das neue Marktumfeld anzupassen, erklärte der neue DWS-Chef Stefan Hoops mit Blick auf die in Europa heraufziehende Rezession. Die zuletzt wegen Greenwashing-Vorwürfen in den Schlagzeilen stehende Fondsgesellschaft hatte im Juni einen Führungswechsel vollzogen. Die DWS hat die Vorwürfe stets bestritten. Hoops, der ehemalige Leiter der Unternehmensbank der Deutschen Bank, hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Vertrauen in die DWS wieder herzustellen. Die Staatsanwaltschaft hatte Ende Mai wegen des Verdachts auf Etikettenschwindel bei der Vermarktung von nachhaltigen Anlageprodukten die Firmenzentralen von DWS und Deutsche Bank durchsucht. Die Klage wegen irreführender Werbung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg sei laut Finanzvorständin Claire Peel ein isolierter Fall, betreffe einen Fonds und es stünden momentan keine weiteren Investorenklagen an. An ihrem Ausblick für das laufende Jahr hielt die Fondsgesellschaft fest.

(Bericht von Marta Orosz, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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