VW verkauft Carsharing-Tochter WeShare an Miles Mobility

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Hamburg (Reuters) - Volkswagen gibt seine unrentablen Carsharing-Aktivitäten unter dem Namen "WeShare" an den Anbieter Miles Mobility ab.

"Gemeinsam mit dem Partner bieten sich uns in dem Geschäft bessere Wachstumschancen", sagte Christian Dahlheim, Chef der Sparte Financial Services, bei der die Aktivitäten des Konzerns im Bereich Mobility Solutions gebündelt sind, am Dienstag zu Journalisten. Im Zuge der Kooperation habe Miles mehr als 10.000 E-Autos verschiedener Marken des Volkswagen-Konzerns bestellt, die vom kommenden Jahr an ausgeliefert werden sollen. Kunden sollen Carsharing von Miles auch über die Mobilitätsplattform von Volkswagen buchen können.

VW war es seit dem Start von WeShare im Jahr 2019 nicht gelungen, die Tochter in die Gewinnzone zu führen. Die Kundschaft sei nur begrenzt bereit, einen Preisaufschlag für rein elektrisches Carsharing zu zahlen, sagte Dahlheim zur Begründung. WeShare betreibt aktuell rund 2000 Fahrzeuge der VW-Elektro-Modelle ID.3 und ID.4. Die Flotte von Miles besteht aus mehr als 9.000 Fahrzeugen, größtenteils Verbrenner. 70 Prozent davon stammen von Volkswagen. Während WeShare auf Hamburg und Berlin beschränkt ist, bietet Miles Carsharing in acht deutschen Städten an, darunter neben Berlin und Hamburg auch in München. Zuletzt kamen mit Brüssel und Gent zwei Standorte in Belgien hinzu.

Die Wolfsburger hatten unlängst den Autovermieter Europcar übernommen, der zu einer Mobilitätsplattform des Konzerns ausgebaut werden soll, die neben Autovermietung und -Leasing auch Carsharing und Auto-Abos im Angebot hat. Der Münchner Konkurrent Sixt verfügt bereits über eine solche Plattform, mit deren Hilfe das klassische Verleihgeschäft, Carsharing und Fahrdienste zusammenwachsen sollen.

Mit dem Verkauf von WeShare folgen die Wolfsburger teilweise dem Beispiel von Mercedes-Benz und BMW, die ihre Carsharing-Tochter "Share Now" an die Opel-Mutter Stellantis verkauft haben. Mit Europcar gibt Volkswagen dem Mobilitätsgeschäft allerdings ein größeres Gewicht als die Konkurrenten.

(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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