Tencent verdient weniger - Verkauf der Meituan-Beteiligung steht an

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Hongkong (Reuters) - Die Regulierung des Technologiesektors durch die Regierung und der Wirtschaftsabschwung haben der chinesischen Tencent den zweiten Umsatzrückgang in Folge eingebrockt.

Die Erlöse sanken im Zeitraum Juli bis September um zwei Prozent auf 140 Milliarden Yuan (rund 19 Milliarden Euro), wie der Betreiber der Messaging-Plattform WeChat am Mittwoch mitteilte. Der Nettogewinn schrumpfte auf 38,8 (Vorjahr: 40,1) Milliarden Yuan. Die Nachfrage nach Videospielen, eine wichtige Einnahmequelle für Tencent, blieb im Quartal schwach, da das Unternehmen seit mehr als einem Jahr keine Veröffentlichungsgenehmigung für ein kommerzielles Spiel erhalten hat.

Tencent kündigte zudem an, sich von seiner 20,3 Milliarden Dollar schweren Beteiligung an dem Essenslieferanten Meituan trennen und den Erlös als Dividende ausschütten zu wollen. Rund 958,12 Millionen Aktien und damit 90,9 Prozent der Meituan-Anteile, die Tencent hält, sollen demnach verkauft werden.

Die Corona-Lockdowns in China und behördliche Einschränkungen für sein Gaming-Geschäft hatten den Konzern zuletzt ins Minus gedrückt. Um gegenzusteuern, stellte der weitverzweigte Konzern unprofitable Aktivitäten ein. Nach einem Jobbaubau im Frühjahr sollen Insidern zufolge weitere Stellenstreichungen folgen. Betroffen seien unter anderem die auf Spiele ausgerichteten Plattformen.

Weltweit machen Inflation und Wirtschaftsabschwung den Tech-Konzernen zu schaffen, die nach dem Boom in der Corona-Pandemie nun mit weniger auskommen müssen. So steuern etwa der Facebook-Konzern Meta, Microsoft oder Twitter mit tausenden Stellenstreichungen gegen.

(Bericht von Josh Ye; geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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