London: Russland will mehr Waffen vom Iran kaufen - für Militärhilfe

dpa-AFX · Uhr

NEW YORK/MOSKAU/TEHERAN (dpa-AFX) - Russland will nach Informationen Großbritanniens weitere Waffen vom Iran im Gegenzug für militärische Hilfe kaufen. "Russland versucht nun, mehr Waffen zu beschaffen, darunter Hunderte ballistische Raketen. Im Gegenzug bietet Russland dem Iran ein beispielloses Maß an militärischer und technischer Unterstützung an", sagte die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward am Freitag in New York. Bereits am Mittwoch hatte die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf UN-Diplomatenkreise berichtet, dass Moskau erneut Hunderte Drohnen und ballistische Raketen in Teheran bestellt habe, um seinen militärischen Nachschub zu sichern.

Woodward sagte weiter, Großbritannien befürchte, dass Russland dem Iran fortschrittlichere militärische Ausrüstung zur Verfügung zu stellen könnte, die die Schlagkraft der Regionalmacht erhöhen könnte. "Die Verbreitung von Waffen durch den Iran stellt weit über die Region hinaus eine reale und erhebliche Bedrohung für die gesamte internationale Gemeinschaft dar." Informationen, nach denen Russland zuletzt vermutlich wieder mit Hilfe iranischer Drohnen Ziele in der Ukraine angegriffen hat, könnten darauf hindeuten, dass bereits Nachschub in Russland eingetroffen sei.

Angesichts von Nachschubproblemen unter anderem bei der Munition hat London scheinbar auch Hinweise darauf, dass Russland sich unter anderem an Nordkorea gewandt hat: "Wir sind uns fast sicher, dass Russland versucht, Waffen aus Nordkorea und anderen stark sanktionierten Staaten zu beziehen, da ihre eigenen Bestände spürbar schwinden", sagte Woodward.

Der Iran hatte übereinstimmenden Berichten zufolge bereits im August Drohnen nach Russland geschickt, die zum Beispiel für Angriffe auf militärische Objekte wie Radaranlagen und Artillerie benutzt werden können. Wenige Wochen später attackierten Russlands Streitkräfte Ziele in der Ukraine mehrfach mit iranischen Kamikaze-Drohnen vom Typ Schahed 136, die mit hoher Geschwindigkeit auf ihr Ziel stürzten und große Schäden anrichteten. Die EU-Staaten verhängten daraufhin zusätzliche Sanktionen gegen den ohnehin schon mit einer Reihe von Strafmaßnahmen belegten Iran./scb/DP/mis

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