onvista-Börsenfuchs: Im alten Jahr noch neuer Mut

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Quelle: onvista

Hallo Leute! Nee, es gibt (immer noch) kein ganz klares Bild, was jetzt auf uns zukommt. Zwar klingen die jüngsten Statistiken ermutigend – aber eben noch nicht voll überzeugend. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren einfach zu viel Nackenschläge ertragen müssen, um cool zu bleiben. Soweit die Skepsis. Andererseits mehren sich – rechtzeitig zum Jahreswechsel – die versöhnlichen Signale. Dazu dürfte die Aussage des Bundeskanzlers, dass die benötigte Zeit für die Einrichtung des LNG-Terminals in Wilhelmshaven das „neue Deutschland-Tempo“ sei, für weiteren Mut sorgen. Folgern Volkswirte: Deutschland befindet sich zwar weiterhin in einem fragilen Umfeld. Mit Blick auf voll miesen Wirtschaftsaussichten zur Mitte des Jahres ist die aktuelle Ifo-Umfrage aber ein versöhnlicher Jahresausklang für Europas größte Volkswirtschaft.

Und das melden die Münchner Forscher: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich merklich aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Dezember auf 88,6 Punkte gestiegen, nach 86,4 Punkten im November. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage wieder besser. Zuvor war der Lage-Indikator sechsmal in Folge gefallen. Auch die Erwartungen verbesserten sich merklich. Die deutsche Wirtschaft schöpft zum Weihnachtsfest Hoffnung. Im Verarbeitenden Gewerbe stieg der Index deutlich. Das Geschäftsklima hat sich in nahezu allen Branchen der Industrie verbessert. Insbesondere der Erwartungsindikator kletterte nach oben. Die Unternehmen waren zudem zufriedener mit den laufenden Geschäften. Die Unsicherheit nahm ab, jedoch war der Auftragsbestand rückläufig.

Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima erneut markant verbessert. Im Handel ist der Index auf den höchsten Wert seit Juni gestiegen. Die Unternehmen beurteilten ihre Lage erstmals seit August wieder leicht positiv. Der Ausblick ist zwar weiterhin pessimistisch, aber weniger als im November. Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima leicht verschlechtert. Die Unternehmen waren etwas weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen hellten sich minimal auf, blieben jedoch sehr pessimistisch.

Alles in allem klingt das doch nicht übel. Ob’s ausreicht, um die Börse nachhaltig zu stabilisieren, wird sich bis Weihnachten wohl nicht bestätigen. Und die Bundesbürger wissen auch nicht so recht, mit welchem Bauchgefühl sie jetzt ins neue Jahr gehen sollen. Krieg in der Ukraine, ansteigende Inflation, Rekordhitze usw. – allesamt Faktoren, die 2022 maßgeblich prägten.

Rückblickend sagen knapp acht von zehn Deutschen (78%), dass das Jahr 2022 ein schlechtes für Deutschland war. Immerhin etwas mehr als jeder zweite Bundesbürger (52%) ist optimistisch, dass 2023 für ihn persönlich besser werden wird als 2022. Damit blicken die Deutschen im internationalen Vergleich allerdings eher pessimistisch auf das kommende Jahr.

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