Ölkonzern Saudi Aramco investiert Milliarden in China

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Singapur (Reuters) - Mit neuen milliardenschweren Investitionen des Ölkonzerns Saudi Aramco vertieft Saudi-Arabien seine wirtschaftlichen Beziehungen zu China.

Das Unternehmen kündigte am Montag die 3,6 Milliarden Dollar schwere Übernahme von zehn Prozent der Anteile an dem chinesischen Konzern Rongsheng Petrochemical an.

Am Wochenende hatte sich Aramco zudem mit chinesischen Partnern über den Bau eines Ölraffinerie und Petrochemie-Anlage in Nordost-China geeinigt. Das gut zwölf Milliarden Dollar teure Werk in Panjin in der Provinz Liaoning soll ab dem zweiten Quartal gebaut werden und 2026 voll funktionsfähig sein. Im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen fällt die Anlage größer aus.

Der Komplex, den das Joint Venture Huajin Aramco Petrochemical Company (Hapco) bauen und betreiben wird, soll eine Ölraffinerie mit einer Kapazität von 300.000 Barrel pro Tag (bpd) und einen Cracker mit einer jährlichen Produktionskapazität von 1,65 Millionen Tonnen Ethylen und zwei Millionen Tonnen Paraxylol beherbergen. Die staatliche Norinco-Gruppe, ein chinesischer Hersteller von Militärausrüstung, hält mit 51 Prozent die Mehrheit an Hapco, bei Aramco und Panjin Xincheng liegen 30 beziehungsweise 19 Prozent der Anteile.

Unabhängig davon will der saudi-arabische Konzern mit der südchinesischen Provinz Guangdong mögliche Kooperationen in Bereichen wie Energie oder Forschung und Entwicklung ausloten. In der Region stehen bereits große Petrochemie-Anlagen des Ölkonzerns Exxon Mobile oder der Chemiefirma BASF.

ARAMCO BAUT MARKTMACHT AUS - WESTEN BEÄUGT KRITISCH

Mit den neuen Investitionen baut Aramco seine Marktposition als wichtiger Rohöl-Lieferant der Volksrepublik aus. Es sind die ersten großen Deals seit dem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping im Dezember. Dabei hatte er für die Abrechnung von Öl-Geschäften in Yuan statt Dollar plädiert, um den Einfluss der USA zurückzudrängen.

Die Regierung in Peking vermittelte zudem die Wiederaufnahme der vor Jahren abgebrochenen diplomatischen Beziehungen des arabischen Königreichs mit dem Erzfeind Iran. Die USA verfolgen die Annährung des bisherigen Verbündeten Saudi-Arabien an China mit Sorge.

(Bericht von Florence Tan und Chen Aizhu, geschrieben von Hakan Ersen und Patricia Weiß, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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