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LBBW Kapitalmärkte Daily

LBBW Kapitalmärkte Daily: Höhere Inflation setzt EZB unter Druck

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr

Inflation steigt, Kernrate sinkt


Gestern war datenmäßig für Deutschland und den Euroraum ein Großkampftag. Dabei blieb das Gesamtbild jedoch seltsam nebulös. Die Wachstumsdaten hatten ja zuletzt eher etwas enttäuscht. Gestern kamen dann Zahlen u.a. zur Inflationsentwicklung im Euroraum hinzu. Etwas überraschend ging es mit der Inflation von 6,9 % auf 7,0 % aufwärts. Besonders hoch liegt die Inflationsrate weiterhin in Lettland mit 15,0 %. Unter den großen Mitgliedsländern der EWU ragt Italien mit einer Inflation um 8,8 % heraus. Stabilitätseuropameister ist Luxemburg mit 2,7 %. Selbst im Großherzogtum liegt indes damit die Inflation höher als sie eigentlich soll. Der Grund für den Anstieg der Inflationsrate im April war u.a., dass die Energiepreise erneut „die Seite gewechselt“ haben. Statt für Entlastung wie im März, sorgten sie im April für Belastung und legten zum Vorjahresmonat zu. Aber es gab auch gute Nachrichten von der Preisfront. Die Kernraten der Inflation „ex food&energy“ sowie „ex energy“ sanken im Euroraum von 7,9 % auf 7,5 % bzw. von 5,7 % auf 5,6 %.

EZB noch unentschlossen?


Freilich sind auch diese Zahlen noch weit über dem Inflationsziel der EZB. Insofern kann man mit Spannung der Ratssitzung der EZB am Donnerstag entgegensehen. Die Mehrheit der von den Nachrichtenagenturen befragten Ökonomen rechnet mit einer Erhöhung der Leitzinsen um 25 Basispunkte. Aber jüngst hat EZB-Direktorin Isabel Schnabel, die im Rat als einflussreich gilt, eine Erhöhung um 50 Basispunkte ebenfalls nicht ausgeschlossen.

US-Notenbank heute im Fokus


Vor die EZB haben die Götter des Kalenders aber erst einmal die US-Notenbank gesetzt. Vieles spricht heute Abend gegen 20 Uhr MESZ für eine Zinserhöhung um 25 Bp., so dass der Korridor für die Federal Funds Target Rate künftig bei 5% bis 5,25% verliefe. Zugleich dürfte diese Erhöhung die laufende Phase der Zinserhöhungen abschließen. Jedenfalls rechnen wir damit, dass der Chairman des Federal Reserve Board, Jerome Powell, erst mal keinen weiteren Schritt in Aussicht stellt. Aus den USA werden heute neben dem ADP-Report für den Stellenaufbau in der Privatwirtschaft zudem die Zahlen für den ISM-Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungssektor gemeldet. Wir erwarten einen Rückgang von 51,2 auf 50,0, womit die Stagnationszone markiert wäre. Der Konsens ist zuversichtlicher und rechnet mit einem Anstieg des ISM-Index weiter in die Expansionszone.

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