Bundeswehr bestellt 18 Leopard und 12 Panzerhaubitzen

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Berlin (Reuters) - Die Bundeswehr bestellt nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters 18 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A8 und zwölf Panzerhaubitzen 2000.

Das geht aus den vertraulichen Beschaffungsunterlagen hervor, die das Finanzministerium an den Bundestag weitergeleitet hat und die Reuters am Freitag einsehen konnte. Die Bestellungen dienen dazu, die Lücken nach der Lieferungen des entsprechenden Militärgeräts an die Ukraine wieder zu schließen.

Die Bestellung der Leopard-Panzer kostet bis 2030 rund 525 Millionen Euro. Die Kampfpanzer sollen spätestens bis 2026 geliefert werden. Die zwölf Panzerhaubitzen haben einen Preis von gut 190 Millionen Euro. Auch sie sollen bis 2026 geliefert werden. Die Vorlagen sollen in der nächsten Sitzung des Verteidigungsausschusses und dann des Haushaltsausschusses gebilligt werden.

Seit Monaten hatte es Kritik gegeben, dass das Geld aus dem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen Bundeswehr zu langsam abfließe, das die Bundesregierung im vergangenen Jahr als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gebildet hatte. Die Regierung hatte damit argumentiert, dass es Zeit brauche, um mit den Firmen entsprechende Verträge auszuhandeln. Bereits am Donnerstag hatte das US-Außenministerium den Verkauf von 60 Transporthubschraubern vom Typ CH-47F Chinook an die Bundeswehr gebilligt. Für die Helikopter samt Ausrüstung sei ein Preis von 8,5 Milliarden Dollar (rund 7,8 Milliarden Euro) vereinbart worden. Die Bundesregierung hatte für die Helikopter sechs Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für die Bundeswehr veranschlagt.

Bei den Leopard-Panzern ist zudem in einem Rahmenvertrag vereinbart, dass es eine Option für den Kauf von 105 weiteren Panzern geben soll. Umgerechnet wäre das dann Volumen von rund 2,9 Milliarden Euro, wenn sich die Preise nicht erhöhen. Bei der Panzerhaubitze ist die Bestellung der zwölf Systeme Teil einer bereits im März beschlossenen Rahmenvereinbarung für die Lieferung von bis zu 28 Stück.

Deutschland hat der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs sowohl Leopard-2-Kampfpanzer als auch Panzerhaubitzen bereitgestellt. Dabei wurde bereits der Wille bekundet, die bei der Bundeswehr entstandenen Lücken schnellstmöglich zu schließen. Der Leopard wird von den Konzernen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall hergestellt. Die Panzerhaubitze von KMW. Verteidigungspolitiker fordern etwa auch die Nachbestellung von Patriot-Abwehr-Systemen, die Deutschland etwa an Polen und die Ukraine abgeben hat.

Rheinmetall gründete unterdessen mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom ein Gemeinschaftsunternehmen zur Reparatur und dem Bau von Panzern. "Die Verträge sind unterzeichnet", sagte Vorstandschef Armin Papperger dem "Handelsblatt".

(Bericht von Andreas Rinke, Sabine Siebold, Matthias Inverardi, Alexander Ratz; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Neueste exklusive Artikel