Boeing will mehr 737 bauen - Rüstungssparte schwächelt

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Washington (Reuters) - Der US-Flugzeugbauer Boeing will angesichts der weltweiten Belebung des Luftverkehrs die Produktion seines pannengeplagten Bestsellers 737 MAX wieder hochfahren.

Konzernchef Dave Calhoun kündigte am Mittwoch an, monatlich 38 Maschinen des Typs zu fertigen, das sind sieben mehr als derzeit. Zugleich räumte er ein, dass es immer noch Schwierigkeiten bei der Maschine gebe, "seien es Themen, die wir in unseren Fabriken angehen müssen, oder auf die wir in der Lieferkette und der Logistik keinen Einfluss haben". Damit spielte er auf den jüngsten Einsturz einer Eisenbahnbrücke über dem Yellowstone-River, über die Rumpfteile der 737 MAX transportiert werden. An seiner Prognose hält Boeing fest, in diesem Jahr mindestens 400 737 und 70 787 Dreamliner auszuliefern.

Der Airbus-Rivale hatte seine Zulieferer bereits darauf vorbereitet, ab Juni die Produktion der 737 MAX hochzufahren. Allerdings verzögerte falsch montierte Halterungen am Rumpf die Pläne. Für das zweite Quartal hatte das Unternehmen deswegen im April Belastungen angekündigt. Dazu kommen Zusatzkosten im Rüstungsgeschäft. Bei drei wichtigen Projekten kam es zu Verzögerungen. So wurde der Erstflug der Starliner-Raumkapsel, die Boeing für die Nasa baut, verschoben. Auch das Ausbildungsflugzeug T-7 der US-Luftwaffe und die Auftank-Drohne MQ-25 zur Betankung von Kampfjets in der Luft kommen nicht so voran wie erhofft. Insgesamt summieren sich die Belastungen auf etwa eine halbe Milliarde Dollar.

Insgesamt fiel im abgelaufenen Quartal ein Verlust je Aktie von 82 Cent an, von Refinitiv befragte Analysten hatten ein Minus von 88 Cent erwartet. Unklar war zunächst, ob die Zahlen vergleichbar sind. Zugutekommt Boeing allerdings die weltweite Belebung des Luftverkehrs. Der Umsatz verbesserte sich in den drei Monaten bis Ende Juni um 18 Prozent auf 19,75 Milliarden Dollar. Der Barmittelzufluss lag in dem Zeitraum bei 2,58 Milliarden Dollar, nach einem Abfluss von 182 Millionen Dollar vor Jahresfrist.

(Bericht von Valerie Insinna, geschrieben von Christina Amann. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

Neueste exklusive Artikel