Microsoft löst auf EU-Druck Verzahnung von Teams und Office

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(Stellt im letzten Absatz klar, dass Teams nicht 24 Euro pro Jahr kostet, sondern dass Office ohne Teams 24 Euro pro Jahr billiger ist.)

Brüssel (Reuters) - Wegen einer drohenden Strafe der Europäischen Union löst Microsoft die Verflechtung seines Videokonferenz-Programms Teams mit der Bürosoftware Office.

Mit diesem Schritt sollten Bedenken der Wettbewerbshüter ausgeräumt werden, schrieb Nanna-Louise Linde, die für die Zusammenarbeit mit europäischen Regierungen zuständige Managerin des US-Softwarekonzerns, am Donnerstag in einem Blog-Beitrag. Kunden könnten künftig eine Office-Version ohne Teams wählen, die günstiger sei als diejenige inklusive Teams. Außerdem stellte sie Aktualisierungen bei Office in Aussicht, um die Einbindung von Teams-Konkurrenzprodukten zu verbessern. Die EU teilte mit, die Maßnahmen zu Kenntnis genommen zu haben. Einen weitergehenden Kommentar zu dem Thema lehnte sie ab.

Auslöser der Aktion ist eine offizielle Untersuchung der EU-Wettbewerbsbehörde von Microsoft wegen einer möglichen Behinderung der Konkurrenz. Ins Rollen brachte die Ermittlungen eine Beschwerde des US-Konzerns Salesforce, der mit Slack einen Teams-Rivalen im Programm hat. Insider hatten im Juli gesagt, dass die ursprünglich angebotene Preissenkung für Office exklusive Teams der EU nicht ausgereicht habe. Microsoft musste wegen der Verzahnung verschiedener Produkte in den vergangenen Jahren in der EU Wettbewerbsstrafen von insgesamt 2,2 Milliarden Dollar zahlen.

Teams wurde 2017 dem Office-Paket als kostenloses Feature hinzugefügt. Es verdrängte das bis dahin verbreitete, ebenfalls zu Microsoft gehörende Programm Skype. Während der Pandemie gewannen Videokonferenz-Systeme wie Teams oder Zoom rasch an Popularität.

Geschäftliche Bestandskunden, die sich gegen Teams entscheiden, erhalten das Office-Paket nach Angaben von Microsoft künftig mit einem Preisabschlag von 24 Euro pro Jahr. Neukunden könnten Teams als Einzel-Anwendung für 60 Euro im Jahr buchen. Die Änderungen träten zum 1. Oktober in der EU und der Schweiz in Kraft.

(Bericht von Foo Yun Chee; geschrieben von Hakan Ersen; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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