Devisen: Eurokurs unter Druck - starke US-Arbeitsmarktdaten belasten

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag nach überraschend robusten Arbeitsmarktdaten aus den USA deutlich gefallen. Am Nachmittag rutschte der Kurs der Gemeinschaftswährung um fast einen Cent bis auf 1,0483 US-Dollar, nachdem ein unerwartet starken Anstieg der Beschäftigung die Spekulation auf weiter steigende Zinsen verstärkt hatte. Zuletzt konnte sich der Euro aber wieder etwas erholen und wurde knapp über 1,05 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0563 (Donnerstag: 1,0526) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9467 (0,9500) Euro.

In den USA ist die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im September um 336 000 gestiegen. Dies ist der stärkste Beschäftigungsaufbau seit Jahresbeginn, während die Arbeitslosenquote unverändert bei 3,8 Prozent verharrte. Ökonomen sprachen von robusten Daten vom US-Arbeitsmarkt und einer gestiegenen Wahrscheinlichkeit für eine weitere Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank Fed. Dies verlieh dem US-Dollar Auftrieb und setzte den Euro im Gegenzug unter Druck.

Die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes birgt Inflationsrisiken. "Der kräftige Arbeitsplatzaufbau macht Überhitzungsgefahren der US-Wirtschaft deutlich", kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Die US-Notenbank Fed hatte auf ihrer jüngsten Sitzung im September die Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation nicht angehoben, weitere Erhöhungen aber nicht ausgeschlossen. Die künftige Zinspolitik machte sie auch von der Entwicklung am Arbeitsmarkt abhängig.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86510 (0,86605) britische Pfund, 157,47 (156,71) japanische Yen und 0,9629 (0,9625) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1823 Dollar gehandelt. Das waren rund drei Dollar mehr als Vortag./jkr/jsl/he

Neueste exklusive Artikel