Razzia bei Bauchemieunternehmen wegen Kartellverdacht

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Brüssel (Reuters) - Die Bauchemiebranche ist ins Visier der europäischen Wettbewerbshüter geraten.

Die Europäische Kommission erklärte am Dienstag, dass sie in mehreren Mitgliedstaaten wegen des Verdachts auf wettbewerbswidriges Verhalten unangekündigte Durchsuchungen eingeleitet hat. Die Firmen, die namentlich nicht genannt wurden, stellen nach Angaben der Kommission chemische Zusatzstoffe für Zement, Beton und Mörtel her.

Zu den betroffenen Firmen gehört nach eigenen Angaben auch die Schweizer Sika. "Ich kann bestätigen, dass Untersuchungen in Zusammenhang mit dem Verdacht auf Preisabsprachen stattgefunden haben", erklärte ein Sprecher. "Wir kooperieren in vollem Umfang mit den Behörden. Aber wir sind uns keiner Schuld bewusst." Die Razzien bei den Unternehmen seien in Abstimmung mit dem US-Justizministerium sowie den britischen und türkischen Wettbewerbsbehörden erfolgt, erklärte die Kommission.

Die Sika-Aktien sackten 5,5 Prozent ab. Sika ist auf dem Gebiet eigenen Angaben zufolge Weltmarktführer. Ein anderer grosser Anbieter ist die französische St.Gobain. Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hatte sich von seinem Bauchemiegeschäft 2020 getrennt und es an die Beteiligungsgesellschaft Lone Star für 3,17 Milliarden Euro verkauft. Es firmierte danach als neu gegründete MBCC Group mit Hauptsitz in Mannheim - diese wurde im Mai dieses Jahres von Sika übernommen, ein Teil des Geschäfts ging an den Finanzinvestor Cinven. Sika ist nach eigenen Angaben in in mehr als 100 Ländern mit Tochtergesellschaften präsent.

(Bericht von Bart Meijer, Patricia Weiß und Oliver Hirt, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Meistgelesene Artikel