Umsatz-Flaute zwingt Nokia zum Sparen - Bis zu 14.000 Jobs sollen wegfallen

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Stockholm (Reuters) - Mit einem Abbau von bis zu 14.000 Arbeitsplätzen reagiert der finnische Mobilfunkausrüster Nokia auf die schwache Nachfrage.

Nach einem überraschend kräftigen Umsatzeinbruch im dritten Quartal tritt Nokia-Chef Pekka Lundmark auf die Kostenbremse. Bis 2026 will der Manager nun zwischen 800 Millionen und 1,2 Milliarden Euro sparen. "Nokia geht davon aus, dass das Programm schnell umgesetzt wird mit Einsparungen von mindestens 400 Millionen Euro 2024 und weiteren 300 Millionen Euro 2025", erklärte der Konzern am Donnerstag. Die Einsparungen sollten dazu führen, dass Nokia dann statt der bisher 86.000 Mitarbeiter nur noch zwischen 72.000 und 77.000 Beschäftigte habe.

Der Nettoumsatz auf vergleichbarer Basis fiel im dritten Quartal auf 4,98 Milliarden Euro von 6,24 Milliarden Euro im Vorjahr. Von LSEG befragte Analysten hatten mit 5,67 Milliarden Euro gerechnet. Vor allem der Verkauf von Ausrüstung für den Mobilfunkstandard 5G sei in Märkten wie Nordamerika schleppend gelaufen. Auf dem wichtigsten Markt des Unternehmens zeigte sich die Abwärtsspirale besonders deutlich. In Nordamerika sei der Nettoumsatz um 40 Prozent eingebrochen, räumte Nokia-Chef Lundmark ein. "Während unsere Umsätze im dritten Quartal belastet waren von der anhaltenden Unsicherheit, rechnen wir für das vierte Quartal mit einer normaleren saisonalen Verbesserung für unser Netzwerkgeschäft", sagte der Manager.

Lundmark lehnte es ab, weitere Details zu den bevorstehenden Stellenstreichungen zu nennen. Das Management müsse zunächst die Arbeitnehmervertreter konsultieren. Er wolle jedoch die Bereiche Forschung und Entwicklung schützen. Trotz der Maßnahmen hält der Nokia-Chef am Ausblick für das Gesamtjahr fest. "Wir glauben weiterhin an den mittel- bis langfristigen Markt, aber wir werden nicht abwarten und beten, dass sich der Markt in absehbarer Zeit erholen wird", sagte er. Knackpunkt sei ein Mangel an schnelleren Mid-Band-Geräten. Nur ein Viertel aller 5G-Basisstationen außerhalb Chinas verfügten derzeit über diese Technologie. Damit sich der Markt erholen könne, müsse die Branche in diesen Bereich investieren, um den wachsenden Datenverkehr bewältigen zu können.

(Bericht von Supantha Mukherjee, geschrieben von Myria Mildenberger und Philipp Krach; redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Meistgelesene Artikel