Sentix-Barometer für Konjunktur im Euroraum steigt leicht - "Keine Entwarnung"

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Berlin (Reuters) - Börsen-Experten blicken nicht mehr so pessimistisch auf die Wirtschaft der Euro-Zone.

Das Konjunkturbarometer stieg im November überraschend um 3,4 auf minus 18,6 Punkte, wie die Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter 1203 Investoren mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit Juni. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hingegen hatten mit einem Rückgang auf minus 22,2 Zähler gerechnet. Die Lagebeurteilung verbesserte sich derweil nur wenig. Das Thema Rezession ist laut Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy damit keinesfalls abgehakt.

Positiv anzumerken sei, dass die von Sentix befragten professionellen und privaten Anleger ihre mittelfristige Skepsis zurückschraubten: Die Konjunkturerwartungen erholten sich um 6,8 Punkte auf einen Wert von minus 10,0 Zählern. Dies ist der zweite Anstieg in Folge und der höchste Stand seit Februar 2023. "Die Abnahme des negativen Momentums ist ein erstes Zeichen der Besserung", sagte Hussy. "Um letztlich Entwarnung geben zu können, müssen jedoch die Erwartungswerte ins Positive drehen." Bislang ließen nur die Abwärtskräfte nach.

Die Wirtschaft im Euroraum dümpelte zuletzt vor sich hin: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im Sommer um 0,1 Prozent, nach einem Zuwachs von 0,2 Prozent im Frühjahr. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde bleibt die Wirtschaft wahrscheinlich für den Rest des Jahres schwach. Mit weiter zurückgehender Inflation und anziehender Auslandsnachfrage dürfte die Konjunktur nach Einschätzung der EZB in den kommenden Jahren jedoch an Stärke gewinnen.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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