Continental profitiert von höheren Preisen - Währungen belasten

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Berlin (Reuters) - Der Autozulieferer Continental bekommt nach wie vor Engpässe bei manchen Halbleitern zu spüren.

Finanzchefin Katja Garcia Vila sagte am Mittwoch, einige Chipfamilien seien wieder gut verfügbar. "Es gibt aber auch einige, wo das nicht der Fall ist - und wir glauben, dass das nicht vor 2025 der Fall sein wird." Inzwischen gelinge es aber besser, die Bestände zu managen.

Im Sommer profitierte das Unternehmen von stabileren Lieferketten und konnte höhere Preise bei Teilen für die Autobranche durchsetzen. Der bereinigte Betriebsgewinn verbesserte sich um 7,1 Prozent auf 637 Millionen Euro. Garcia Vila sagte, auch für das kommende Jahr werde Continental mit seinen Kunden über Preisanpassungen verhandeln. Der Umsatz ging dagegen um 1,5 Prozent zurück auf 10,2 Milliarden Euro.

Continental-Chef Nikolai Setzer sagte, das Unternehmen komme auch im kriselnden Geschäftsbereich Automotive voran. Im Sommerquartal fuhr Continental eine Marge in dem Bereich von 2,8 Prozent ein, nach 2,5 Prozent vor Jahresfrist. "Daran werden wir im vierten Quartal anknüpfen und uns weiter verbessern." Die neue IG-Metall-Chefin Christiane Benner hatte sich zuletzt gegen einen Stellenabbau in der Sparte ausgesprochen. In der Fertigung von Displays für Auto-Cockpits gebe es Probleme, wie eine Umfrage des Betriebsrates unter den Beschäftigten ergeben habe. Ein Stellenabbau oder ein Verkauf des Geschäftsfeldes wäre aber zu kurz gesprungen.

Im Sommer hatte Setzer erklärt, vor allem die Sparte ContiTech, in der unter anderem Dichtungen und Riemen für Fahrzeuge gebündelt sind, für Verkäufe unter die Lupe zu nehmen. Garcia Vila sagte, bislang gebe es aber noch keine Entscheidung, die verkündet werden könne. Sie ließ offen, bis wann es soweit sein solle.

Allerdings dürften in der Automotive-Sparte ungünstige Wechselkurse zu spüren sein, hieß es weiter. Continental geht nun von einem Umsatz zwischen 20 und 21 Milliarden Euro aus, das sind jeweils 500 Millionen Euro weniger als zuvor. Der Konzernumsatz dürfte bei 41 bis 43 Milliarden Euro liegen, bislang hatte das Unternehmen 41,5 bis 44,5 Milliarden Euro vorhergesagt. Für das Reifengeschäft werden die Aussichten dagegen günstiger eingeschätzt: Continental sagt eine bereinigte Gewinnmarge in der Sparte zwischen 12,5 und 13,5 Prozent voraus.

Wie es 2024 weitergeht, ließ Garcia Vila offen. Im Moment sei es zu früh, um einen Ausblick auf das kommende Jahr zu geben, sagte sie. "Grundsätzlich sagen wir aber, dass wir die Einschätzung von S&P Global teilen, die konservativer aussieht."

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

Meistgelesene Artikel