Aktien Frankfurt Ausblick: Abwarten vor US-Inflationsdaten

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger dürften am Dienstag vor Inflationsdaten aus den USA abwarten. Eine Stunde vor der Xetra-Eröffnung signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,07 Prozent auf 15 356 Punkte. Am Vortag war der Dax fast auf Tageshoch aus dem Handel gegangen und an den in der Vorwoche erreichten höchsten Kurs seit Mitte Oktober herangelaufen. Das Chartbild sieht weiter positiv aus. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 wird am Dienstag nur leicht schwächer erwartet.

Einmal mehr versprechen sich Investoren am Nachmittag von den Verbraucherpreisen neue Einschätzungen für die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die im Dezember ihre letzte reguläre Zinssitzung in diesem Jahr abhält. Bis die Daten bekannt sind, dürfte am Markt insgesamt nicht allzu viel passieren. Einzelwerte könnten gleichwohl von der Bilanzsaison bewegt werden, denn es stehen am Dienstag nochmals zahlreiche Quartalsberichte auf der Agenda.

Die Experten der Commerzbank sprachen aktuell von Konsolidierung an den Börsen - mit einer vorsichtigen Haltung auch wegen des bald wieder drohenden Regierungsstillstands in den USA. Mit Blick auf die US-Inflation erwähnten sie: "Die Märkte gehen davon aus, dass die Gesamtinflation nachlässt, die Kerninflation jedoch im Vergleich zum Vormonat unverändert bleibt."

Laut Analystin You-Na Park-Heger von der Commerzbank besteht aber "das Risiko, dass sich die Inflation in den USA als recht hartnäckig erweisen könnte und damit den vielen falkenhaften Stimmen, die wir in letzter Zeit aus den Reihen der Fed-Mitglieder gehört haben, recht geben." Für eine weitere Zinserhöhung dürfte die Hürde ihrer Einschätzung nach mittlerweile recht hoch liegen, dies scheine aber auch für Zinssenkungen der Fall zu sein.

RWE übertraf auf Basis der Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres die Erwartungen und bestätigte die Jahresziele. Die Anteile des Versorgers legten vorbörslich auf Tradegate um mehr als ein Prozent zu. Bereits 95 Prozent des für das Gesamtjahr angestrebten Überschusses seien in den Büchern, schrieb Analyst Alberto Gandolfi von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Er sieht eine anhaltend starke Gewinndynamik.

Eine Kaufempfehlung der Citigroup für Continental bescherte den Papieren des Autozulieferers und Reifenherstellers ein Kursplus von 1,3 Prozent auf Tradegate. Für Bayer hingegen strich die Deutsche Bank ihr Kaufvotum, die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns verloren 0,7 Prozent.

Der Düngerkonzern K+S sieht sich nach einer Stabilisierung der Kalipreise im wichtigen brasilianischen Markt auf Kurs zu seinen im Sommer gesenkten Jahreszielen. Zudem ändert K+S die Ausschüttungspolitik, Grundlage ist nun der Barmittelzufluss. K+S habe besser als befürchtet abgeschnitten, sagte ein Händler. Vorbörslich auf Tradegate ging es um fast drei Prozent nach oben im Vergleich mit dem Xetra-Schluss.

Im Plus mit mehr als fünf Prozent auf Tradegate notierten vorbörslich auch Delivery Hero . Trotz Konsumflaute wird der Essenslieferdienst etwas optimistischer für 2023./ajx/mis

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