Gefeuerter OpenAI-Chef Altman kehrt wieder zurück

Reuters · Uhr
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San Francisco (Reuters) - Kehrtwende bei OpenAI: Nur wenige Tage nach dem überraschenden Rauswurf von Sam Altman holt der ChatGPT-Betreiber seinen Firmenmitgründer wieder als Vorstandschef zurück.

Der Verwaltungsrat, der Altman entlassen hatte, soll neu besetzt werden - an seiner Spitze soll künftig der Ex-Co-Chef des Softwarekonzerns Saleforce, Bret Taylor, stehen. Der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers zieht ebenfalls in das Gremium ein, wie OpenAI am Mittwoch mitteilte. "Ich freue mich darauf, zu OpenAI zurückzukehren", schrieb Altman beim Kurznachrichtendienst X.

Seine Entlassung am Freitag hatte für heftige Diskussionen gesorgt und neben Verwirrung über die Beweggründe auch große Sorgen über die Zukunft des KI-Spezialisten ausgelöst. Altman gilt als das weltweite Aushängeschild des Booms um Künstliche Intelligenz (KI). OpenAI hatte am Montag den ehemaligen Twitch-Chef Emmett Shear zum Interims-Chef ernannt, während OpenAI-Großaktionär Microsoft Altmans Verpflichtung als Leiter einer neuen Abteilung für KI-Entwicklung bekanntgab.

Zu Altmans Entlassung hatte es aus dem Unternehmen kaum Erklärungen gegeben. Der Rauswurf sorgte für massive Unruhe in der Belegschaft des ChatGPT-Betreibers: Fast alle der über 700 Mitarbeiter drohten mit ihrer Kündigung, sollte der für Altmans Entlassung verantwortliche Verwaltungsrat nicht geschlossen zurücktreten. Microsoft-Chef Satya Nadella begrüßte die Kehrtwende: "Wir glauben, dass dies ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer stabileren, gut informierten und effektiven Governance ist."

Altmans Wiedereinstellung könnte eine neue Ära bei dem Start-up einläuten, das über lange Zeit die Bedenken der Mitarbeiter über die Gefahren der KI und ihr Potenzial für die Kommerzialisierung zu jonglieren hatte. Insidern zufolge gab es einen Machtkampf zweier Strömungen innerhalb von OpenAI. Während einige auf eine KI-Entwicklung unter Beachtung angemessener Sicherheitsvorkehrungen setzen, wollen andere angetrieben vom ChatGPT-Erfolg KI in möglichst viele Anwendungen einbauen. Verwaltungsratschef und OpenAI-Mitgründer Greg Brockman hatte wegen des Altman-Rauswurfs am Freitag hingeworfen.

Interimschef Shear schrieb am Dienstag bei X, er habe "~72 sehr intensive Stunden" gearbeitet, um Stabilität - und schließlich Altman - zurück zu OpenAI zu bringen. "Dies war der Weg, der Sicherheit maximierte und gleichzeitig allen beteiligten Interessengruppen gerecht wurde." Brockman, der neben Altman zu den Firmengründern gehört, feierte die Entscheidung und postete am späten Dienstagabend ein Selfie mit den Mitarbeitern: "Wir werden stärker und geeinter denn je zurückkommen."

(Bericht von Jeffrey Dastin, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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