Verdi sieht viele Streikende bei Amazon - Konzern nicht

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Düsseldorf (Reuters) - Die Gewerkschaft Verdi sieht eine hohe Beteiligung der Amazon-Beschäftigten an den Protesten bei dem US-Onlineriesen am Schnäppchentag "Black Friday".

Über 2000 Mitarbeiter beteiligten sich an dem Ausstand in fünf deutschen Amazon-Verteilzentren, der mit der Nachtschicht begonnen hatte, sagte ein Verdi-Sprecher am Freitag in Berlin. Weitere 400 Protestierende würden am Nachmittag erwartet. "Die Beschäftigten bei Amazon haben den Black Friday zum Make Amazon Pay Day umbenannt", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Silke Zimmer. Die Streikbeteiligung sei gering, sagte dagegen ein Amazon-Sprecher. "Es wird normal gearbeitet", betonte er. Der "Black Friday" ist mit seinen Sonderangeboten für den Online-Handel einer der umsatzstärksten Tage des Jahres. Proteste von Gewerkschaften gab es auch in anderen Ländern, etwa in Großbritannien und Italien.

Verdi fordert von Amazon in dem 2013 begonnenen Tarifstreit, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen sowie einen Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit abzuschließen. Die Gewerkschaft hatte in dem Konflikt schon häufiger versucht, mit Streiks den Druck auf Amazon zu erhöhen. Der US-Konzern hat dagegen immer wieder erklärt, Bezahlung, Zusatzleistungen und Karrierechancen in dem Unternehmen seien "exzellent". Die Beschäftigten "profitieren von fairen Löhnen und guten Zusatzleistungen", erklärte ein Amazon-Sprecher.

(Bericht von Helen Reid, James Davey und Matthias Inverardi, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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