Kreditvergabe an Firmen in der Euro-Zone auch im November schwach

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2024. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Frankfurt (Reuters) - Die Zinserhöhungsserie der EZB und die flaue Konjunktur dämpfen die Kreditvergabe der Banken an Firmen in der Euro-Zone.

Die Darlehensausreichung der Finanzinstitute an Unternehmen lag im November lediglich auf Vorjahresniveau, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Im Oktober war die Kreditvergabe auf Jahressicht sogar um 0,3 Prozent geschrumpft. An die Privathaushalte reichten die Banken im November dagegen 0,5 Prozent mehr Darlehen weiter als vor Jahresfrist. Für Oktober war noch ein Wachstum von 0,6 Prozent gemeldet worden.

Nach zehn EZB-Zinserhöhungen seit Sommer 2022 haben sich Kredite inzwischen deutlich verteuert. Die stagnierende Kreditvergabe belegt, dass der Straffungskurs der Währungshüter im Kampf gegen die hohe Inflation in der Wirtschaft seine Wirkung entfaltet. Dazu kommt die trübe Konjunktur - das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der 20-Länder-Gemeinschaft sank von Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde erwartet kurzfristig keine Besserung. Die Euro-Notenbank hatte auf ihrer jüngsten Zinssitzung im Dezember auch deshalb an den Zinsen nicht gerüttelt.

Die Geldmenge M3 sank im November um 0,9 Prozent. Von Reuters befragte Experten hatten ein Minus von 1,0 Prozent erwartet. Im Oktober war die Messgröße bereits um 1,0 Prozent zurückgegangen. Zu M3 zählen unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Die Daten zur Geldmenge liefern Experten zufolge Hinweise auf die Entwicklung der Inflation. Der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation gilt inzwischen aber als komplex.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Meistgelesene Artikel