Geldpolitik

Villeroy (EZB) - Nahost-Konflikt sollte Zinssenkung im Juni nicht verzögern

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Paris (Reuters) - Die Spannungen im Nahen Osten dürften nach Einschätzung von Frankreichs Notenbank-Chef Francois Villeroy de Galhau eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni nicht verzögern.

"Wenn es keine Überraschungen gibt, brauchen wir nicht mehr lange zu warten", sagte das EZB-Ratsmitglied in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung "Les Echos". Viele Währungshüter hatten zuletzt signalisiert, dass die EZB womöglich im Juni erstmals wieder die Zinsen senken könnte. "Darauf sollten weitere Zinssenkungen folgen, und zwar in einem pragmatischen Tempo", sagte Villeroy.

"Im Moment führt der Konflikt nicht zu einem deutlichen Anstieg der Ölpreise. Sollte dies jemals der Fall sein, müssten wir die Geldpolitik daraufhin untersuchen, ob dieser Schock vorübergehend und begrenzt ist oder ob er sich - über die Rohstoffe hinaus - auf die zugrundeliegende Inflation überträgt", fügte Villeroy hinzu. Die EZB hält nach zehn Zinsanhebungen im Kampf gegen die Inflation inzwischen seit September 2023 die Schlüsselsätze konstant. Der richtungsweisenden Einlagensatz, den Geldhäuser erhalten, wenn sie überschüssige Gelder bei der Notenbank parken, liegt seitdem bei 4,00 Prozent.

(Bericht von Tassilo Hummel, geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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