Drei Fragen an Bernecker 12.01.2024

Ist BYD das bessere Tesla? – Warum hat es Zalando so schwer? – Was ist nur mit Boeing los?

onvista · Uhr
Quelle: Bernecker

BYD hat Tesla bei den Absatzzahlen überholt und Tesla hat einen schwachen Jahresstart hingelegt: Ist BYD doch das bessere Tesla?

Das Rennen BYD gegen Tesla wird ein chinesisch-amerikanisches Wettrennen. Teils auch mit Prestige behaftet. Tesla war der Erste und die Chinesen haben den Ehrgeiz, selbst die Nr. 1 im eigenen Land zu werden, wofür sie die besten Karten haben. Mit klarer Unterstützung der Regierung. Dahinter steht die bekannte Xi-Absicht: Auf Augenhöhe mit Amerika.

BYD hat den größten PKW-Markt der Welt vor der Nase und wird allein aus Prestigegründen versuchen, auch in anderen Märkten einen größeren Anteil zu erreichen. Es geht also nicht um besser oder schlechter, sondern um den politischen Ehrgeiz der Chinesen. Wer will, spielt mit.

Zalando hat diese Woche ein neues 9-Jahrestief erreicht: Warum hat es die Aktie so schwer?

Alle drei bekannten Online-Shops/-Lieferdienste, Delivery Hero, Zalando und HelloFresh, waren und sind noch eine gute Idee. Die Geschäftsvolumina wurden infolge der Pandemie gewaltig aufgebläht, was sich jedoch nicht halten lässt.

Sie waren die Lieblinge der Analysten und der Spekulation. Nun geht es um die Normalisierung a) der Kerngeschäfte und b) der Bewertung.

Nach den erheblichen Verlusten deutet sich mindestens für HelloFresh und Zalando eine Art Bodenbildung an. Bestätigt ist sie noch nicht. 5 Milliarden Euro Marktwert für Zalando und ein KGV um 21 als Taxe für dieses Jahr sind noch zu viel. Ein verlässlicher Marktwert um 3 bis 3,5 Milliarden Euro wäre ein brauchbarer Ansatz.

Das Problem für Zalando ist zudem: Die Quote der Rücksendungen ist immer noch sehr hoch, womit sich eine zuverlässige Kalkulation nur schwer rechnen lässt.

Nach dem Schrauben-Fiasko bei Boeing: Ab welchem Zeitpunkt sollten Anleger die Aktie wieder auf dem Schirm haben?

Boeing begann vor etwa 15 Jahren mit der größeren Ausgliederung der Fertigung an amerikanische und internationale Zulieferer inkl. Osteuropa und teilweise Asien. Für die Boeing 737 arbeiteten in der Spitze über 2.400 Firmen, wofür die Qualitätskontrolle offenbar nicht ausreichend geplant und durchgesetzt wurde. Das ist das aktuelle Problem.

Wie dies gelöst wird, ist offen, aber: Die hohe Qualität lässt sich in der breiten internationalen Arbeitsteilung nur bedingt garantieren. Die Rückkehr zu einer neuen Fertigungstechnik ist also ein Zeitproblem. Boeing ist damit der zweitgrößte Hersteller von Zivilmaschinen, aber es wird sehr lange dauern, um wieder die alte Stellung zu erreichen. Wenn überhaupt! Airbus ist die bessere Variante.

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