Gucci-Mutter Kering verdient weniger - Investitionen belasten
Paris (Reuters) - Der Luxusgüterkonzern Kering mit seiner Top-Marke Gucci bekommt die schwindende Kauflust der Kunden zu spüren.
Zudem warnte Finanzchefin Armelle Poulou vor Belastungen infolge geplanter Investitionen. "Wir werden langfristig weiterhin in unsere Marken investieren", kündigte die Managerin am Donnerstag an. "Wir glauben, dass das die richtige Strategie ist, um das Wachstum unserer Marken langfristig zu sichern." Das werde aber die Margen 2024 schmälern. Vor allem im ersten Halbjahr sei mit einem Rückgang zu rechnen.
2023 schrumpfte der Umsatz um vier Prozent auf 19,6 Milliarden Euro und das operative Ergebnis (Ebitda) um neun Prozent auf 6,6 Milliarden. Im Zeitraum Oktober bis Dezember sanken die Erlöse um vier Prozent auf 4,97 Milliarden Euro. "Das Jahresende bestätigte die Trends des restlichen Jahres mit Verbesserungen für uns in den Vereinigten Staaten und einer leichten Verbesserung in Europa", sagte Poulou.
Das Wachstum von Gucci, einst die am schnellsten wachsende Luxusmarke und der wichtigste Gewinn- und Umsatzbringer des Konzerns, hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verlangsamt. Zuletzt schwächelte das Label auf dem wichtigen chinesischen Markt und blieb hinter Konkurrenten wie LVMH und Hermes zurück. Kering, zu dem auch die Modelabels Bottega Veneta, Balenciaga und der Juwelier Boucheron gehören, versucht daher seine einstige Ertragsperle wieder auf Vordermann bringen, die 2023 einen Gewinnrückgang um 13 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro verzeichnete. "Gucci schneidet nicht schlechter ab als erwartet, was eine Erleichterung ist", kommentierte RBC-Analyst Piral Dadhania. Der Fokus liege bei Gucci nun auf den Margenzielen.
Nach der Pandemie profitierte die Luxusbranche von einem Nachfrageboom, der über zwei Jahre für ein starkes Wachstum sorgte. Doch inzwischen sind die Verbraucher infolge der Inflation zurückhaltender, insbesondere die jüngeren, weniger wohlhabenden.
(Bericht von Mimosa Spencer, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)