Fronten im Tarifstreit von Lufthansa und Verdi verhärtet

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Frankfurt (Reuters) - Bei den Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal der Lufthansa ist trotz eines neuen Angebots der Airline keine Lösung in Sicht.

"Wir haben erneut einen großen Schritt auf Verdi zu gemacht und ein neues, noch einmal verbessertes Angebot vorgelegt", erklärte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann am Donnerstag nach anderthalb Tagen der Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi. Er forderte Verdi auf, die "faire" Offerte anzunehmen. Aus Sicht der Gewerkschaft gibt es dagegen kaum eine Annäherung. "Wir sind immer noch weit voneinander entfernt", sagte Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Das Angebot des Arbeitgebers liege unter 50 Prozent des Forderungspakets der Gewerkschaft. Über die Details werde in den kommenden Tagen mit den Beschäftigten beraten, dann werde entschieden, ob es erneut zu Warnstreik kommt. "Wir sind zu weiteren Streiks bereit, wenn ihr es seid!", hieß es in einem Tarifinfo.

Die Lufthansa legte bei der dauerhaften Gehaltserhöhung ein halbes Prozent drauf und bietet für die ersten zwölf Monate damit etwas über zehn Prozent mehr Geld an. Die prozentuale Anhebung und die Inflationsprämie von insgesamt 3000 Euro würde schneller ausgezahlt als bisher vorgesehen, beginnend im März. Dafür soll die Laufzeit aber 28 Monate betragen, drei Monate länger als zuvor verlangt. Verdi fordert hingegen für die rund 25.000 Mitarbeitenden eine Erhöhung um 12,5 Prozent und eine Inflationsprämie von 3000 Euro bei nur einem Jahr Laufzeit.

Für 13./14. März sind weitere Verhandlungstermine angesetzt. Die Beschäftigten am Boden - von Check-in und Flugabfertigung über Verwaltung bis zum IT- und Technikpersonal - legten schon zwei Mal in diesem Monat die Arbeit für gut einen Tag nieder, zuletzt am Dienstag. Die Lufthansa strich rund 90 Prozent der Flüge in Deutschland, wovon jedes Mal rund 100.000 Passagiere betroffen waren. Ein Streiktag kostet das Unternehmen nach früheren Angaben rund 25 Millionen Euro.

(Bericht von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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