Konjunktur

Konsumlaune bessert sich nur leicht - Krisenstimmung lässt Verbraucher nicht los

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland hellt sich nur zögernd auf.

Das Barometer für das Konsumklima im April stieg um 1,4 auf minus 27,4 Punkte, wie die GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Dienstag mitteilten. Wie von Experten erwartet, legte es damit den zweiten Monat in Folge zu. Die Erholung komme jedoch nur langsam und sehr schleppend voran, sagte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl: "Reale Einkommenszuwächse und ein stabiler Arbeitsmarkt bilden an sich sehr gute Voraussetzungen für eine rasche Erholung der Konsumkonjunktur, aber den Konsumenten fehlt es immer noch an Planungssicherheit und Zukunftsoptimismus."

Die starke Verunsicherung der Verbraucher "in Zeiten multipler Krisen", gepaart mit wenig Zuversicht in die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, hemme die Konsumneigung. Die Daten basieren auf einer Umfrage unter rund 2000 Verbrauchern, die monatlich im Auftrag der EU-Kommission erhoben wird. Dabei zeigt sich, dass sich die Einkommenserwartungen erneut verbesserten: Dieser Indikator stieg im März um 3,3 Punkte auf minus 1,5 Zähler. Ein besserer Wert wurde zuletzt vor Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 mit plus 3,9 Punkten gemessen.

Der vorsichtig steigende Einkommensoptimismus liegt laut den Konsumforschern in erster Linie in der Lohn- und Gehaltsentwicklung begründet: "Die tariflichen Lohn- und Gehaltserhöhungen waren und werden auch in den kommenden Monaten sehr ansehnlich sein. Das gilt ebenfalls für die Renten, die sich an der Lohnentwicklung orientieren."

Trotz höherer Einkommenserwartung zeigen sich die Verbraucher bei der Bereitschaft zur Anschaffung von Autos, Fernsehgeräten oder anderen langlebigen Gebrauchsgütern zögerlich: Dieses Barometer, das die sogenannte Anschaffungsneigung misst, verliert sogar minimal gegenüber dem Vormonat. Mit einem Rückgang um 0,3 Punkte weist der Indikator aktuell minus 15,3 Punkte auf: Die nun seit knapp zwei Jahren auf sehr niedrigem Niveau stagnierende Anschaffungsneigung ist laut den Nürnberger Konsumforschern ein Indiz dafür, dass die Verunsicherung unter den Konsumenten überaus groß ist.

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