US-Präsidentschaftsbewerber Kennedy benennt Anwältin als Vize

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Washington/Oakland (Reuters) - Der unabhängige US-Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy Jr. hat die Anwältin Nicole Shanahan zu seiner Kandidatin für die Vize-Präsidentschaft ausgewählt.

"Als ihre Vizepräsidentin wird Nicole für die armen Arbeiter einstehen, die sich vergessen fühlen und die sich jeden Tag tiefer verschulden", sagte der 70-Jährige am Dienstag in Oakland. Kennedy nutzte die Veranstaltung, um seine Wahlkampfthemen wie die Forderung nach einer juristischen Aufarbeitung der Covid-Lockdowns sowie Angriffe auf die Pharma-Industrie vorzutragen. Zuerst hatte die Zeitung "Wall Street Journal" von der Entscheidung für Shanahan berichtet. Im Vorfeld war über andere Kandidaten wie den Football-Quarterback Aaron Rodgers spekuliert worden.

Die 38-Jährige Shanahan ist die Präsidentin der Stiftung Bia-Echo, die sich für die reproduktive Gesundheit von Frauen, eine Reform des Strafrechts und den Umweltschutz einsetzt. Öffentlich zugänglichen Unterlagen zufolge hat sie in der Vergangenheit an Demokraten gespendet, darunter die Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Shanahan verfügt über berufliche und private Verbindungen in die US-Tech-Szene und war mit dem Google-Mitgründer Sergey Brin verheiratet. Das "Wall Street Journal" berichtete 2022, Brin und Tesla-Chef Elon Musk hätten ihre langjährige Freundschaft wegen einer Affäre zwischen Musk und Shanahan beendet. Die beiden verneinten eine Beziehung.

Kennedy kann einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge auf die Unterstützung von 15 Prozent der Wähler zählen, verglichen mit 39 Prozent für den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden und 38 Prozent für den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump. Zwar gelten seine Chancen, selbst im November Staatsoberhaupt zu werden, damit als äußerst gering. Allerdings könnte er Experten zufolge so viele Stimmen von Biden abziehen, dass Trump am Ende gewinnen würde.

Kennedy stammt aus der gleichnamigen amerikanischen Politiker-Dynastie. Der Anwalt hat sich beruflich für den Umweltschutz eingesetzt und ist für seine Ablehnung von Impfungen bekannt. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters erklärte er vergangene Woche, er wolle "die Kriegsmaschine" der USA stoppen, die Staatsverschuldung senken und "die Epidemie chronischer Krankheiten beenden". Bislang hat er in vier der 50 Bundesstaaten genügend Unterschriften zusammengetragen, um dort antreten zu dürfen.

(Bericht von Alexandra Ulmer, Katharine Jackson, Ismail Shakil und Stephanie Kelly; geschrieben von Scot W. Stevenson; redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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