Die Dividendenrendite: Chance und Risiko

Aktienwelt360 Extra · Uhr

Die Dividendenrendite ist eine überaus wichtige Kennzahl für Einkommensinvestoren. Speziell vor der DAX-Dividendensaison dürfte sie das eine oder andere Mal mehr betrachtet werden. Auch in letzter Minute überlegen sich viele Anleger häufig noch, welche Aktie sich möglicherweise gut im eigenen Depot machen würde.

Doch sei lieber vorsichtig! Die Dividendenrendite ist zwar eine Kennzahl, die eine unterbewertete Chance zeigen kann. Gleichzeitig steht sie so manches Mal auch für ein Risiko. Der smarte Einkommensinvestor kennt den Unterschied, die Gratwanderung. Und welche Kennzahlen und Indikatoren die Spreu vom Weizen trennen.

Die Dividendenrendite: Eine Chance…?!

Um das jedoch zuerst an dieser Stelle zu betonen: Die Dividendenrendite skizziert auch eine Chance. Als Kennzahl zeigt sie uns, welches Dividende im Verhältnis zur investierten Summe wir erhalten können. Es ist ein Vorgeschmack der Möglichkeiten. Ein Vergleichswert von Alternativen, wenn es um passive Einkünfte geht. Oder, in Kurzform: Eine fundamentale Kennzahl, die uns ein Gespür für die Bewertung gibt.

Wenn wir beispielsweise 5 % Dividendenrendite sehen, die nachhaltig operativ gedeckt sind: Ja, dann ist das durchaus attraktiv. Es heißt, dass wir bei 1.000 investierten Euro 50 Euro Dividende brutto bekämen. Wenn eine andere Aktie lediglich 4 % Dividendenrendite bietet, so wäre das im Vergleich weniger. Natürlich können Historie, Ausschüttungsverhältnis und Co. andere Bilder zeichnen. Aber es ist eben erstmal ein Vergleichswert, der uns ein Gespür für die Einkommensmöglichkeit liefert.

Im Endeffekt müssen wir sagen: Die Dividende ist ein wesentliches Merkmal einer Investition. Es handelt sich hierbei um die Beteiligung am Gewinn. Insofern skizziert jede Dividendenrendite einen fundamentalen Anteil einer möglichen Geldanlage. Das sollten Einkommensinvestoren nie aus dem Hinterkopf verlieren.

Das Risiko

Gleichsam bedeuten hohe Dividendenrenditen aber auch ein gewisses Risiko. Wenn eine Aktie beispielsweise 7 % bis 9 % Dividendenrendite auf die Waage bringt, dann gilt das obig genannte selbstverständlich auch dafür. Aber es ist zugleich ein psychologischer Indikator.

Nämlich dafür, dass der Markt seine Zuversicht verliert. Die Summe der Investoren traut der Aktie nicht mehr. Sie fordern eine Risikoprämie. Oder: Sie zweifeln an der Nachhaltigkeit, am Geschäftsmodell, an zukünftigen Gewinnen oder freien Cashflows. Das preisen sie in die Dividende gleichermaßen ein, wie beispielsweise in ein Kurs-Gewinn-Verhältnis. Im Endeffekt sind es zwei Seiten einer Medaille. Bei Unsicherheit misstraut der Markt der Aktie und dem Unternehmen. Das führt dazu, dass sie günstiger wird, höhere Dividendenrenditen vorweist. Aber mit der verbundenen Skepsis, dass möglicherweise in einem, in drei oder in fünf Jahren keine stabile Dividende mehr möglich ist.

Gerade in solchen Fällen ist es daher wichtig, den Kontext zu kennen. Was sind die Risiken der Dividendenaktie? Wie hoch ist der Preis, den ich bezahle, wirklich? Und könnte eine gekürzte Dividende möglich sein? Neben der fundamentalen Kennzahl spiegelt die Dividendenrendite daher stets das Risiko wider. Gerade im High-Yield-Bereich ist diese Kennzahl daher eine, die Vorsicht signalisiert.

Die Dividendenrendite: Nie isoliert betrachten

Deshalb glaube ich insgesamt: Die Dividendenrendite sollten wir als Einkommensinvestoren niemals isoliert betrachten. Wir müssen das Unternehmen, die Gewinne und den freien Cashflow bewerten. Unsere Analyse muss sich darauf konzentrieren, ob das operative Zahlenwerk so nachhaltig erscheint, dass die Dividende zukünftig weiterhin leistbar ist. Sowie auch darauf, dass ein Geschäftsmodell insgesamt eine Zukunft besitzt und nicht Wettbewerber bedeutend besser geworden sind. Sei es auch bloß bilanziell.

Dieser Kontext ist daher stets entscheidend. Aber die Dividendenrendite liefert uns einen ersten guten Überblick. Sowohl über die Chance, als auch über das Risiko, das mit einer Aktie verbunden ist.

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