Deutsche Wirtschaft gewinnt im Mai an Schwung - Industrie erholt sich etwas

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Berlin (Reuters) - Das Wachstum der deutschen Wirtschaft hat im Mai Fahrt aufgenommen.

Der auf die Privatwirtschaft fokussierte Einkaufsmanagerindex stieg um 1,6 Zähler auf 52,2 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Donnerstag zu seiner monatlichen Firmenumfrage mitteilte. Dieser im Fachjargon als Composite PMI bekannte Indikator erreichte damit den höchsten Stand binnen zwölf Monaten. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten im Mittel lediglich einen Anstieg auf 51,0 Zähler vorhergesagt. Im Servicesektor liefen die Geschäfte noch besser als im April und die Industrieproduktion stabilisierte sich weiter. Dank der anziehenden Nachfrage und des optimistischeren Ausblicks wuchs auch die Beschäftigung kräftiger als zuletzt.

Das Barometer für den Service-Sektor stieg um 0,7 Punkte auf 53,9 Zähler. Der Wert für den angeschlagenen Industrie-Sektor blieb zwar trotz eines Anstiegs um 2,9 Punkte mit 45,4 Zählern noch deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Experten hatten allerdings nur 43,1 Zähler erwartet.

"Dies könnte die Trendwende in der Industrie sein", sagte Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB) - der Sponsorin der Umfrage. Diejenigen, die eine anhaltende Schwäche der deutschen Wirtschaft vorhersagen, könnten laut dem Ökonomen bald eines Besseren belehrt werden: "Vor allem der Dienstleistungssektor weist im Mai robuste Wachstumsraten auf und expandiert seit drei Monaten in Folge."

Die deutsche Wirtschaft hat laut Bundesbank wieder Tritt gefasst und bleibt voraussichtlich im Frühjahr auf dem Wachstumspfad. Im zweiten Quartal 2024 dürfte die Wirtschaftsleistung demnach erneut etwas steigen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war von Januar bis März um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, nachdem es Ende 2023 noch um 0,5 Prozent geschrumpft war.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Klaus Lauer - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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