Ölfeldausrüster

SBO erwartet weiter schwaches US-Geschäft

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Der österreichische Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) stellt sich auch für das zweite Quartal auf einen schwächeren US-Markt ein.

Wann es in der für das Unternehmen wichtigen Region bergauf gehe und die großen Ölkonzerne wieder mehr investierten, sei derzeit nicht absehbar, sagte SBO-Chef Klaus Mader am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Es gibt Kunden, die sagen zweite Jahreshälfte, andere sagen ab 2025", sagte der Manager. Der Aufbau von Flüssiggas-Kapazitäten (LNG) sollte den US-Markt wieder ankurbeln. Die Frage sei aber wann, sagte Mader. Einen konkreten Ergebnisausblick wagte er daher nicht.

Das Unternehmen mit Sitz in Ternitz in Niederösterreich beliefert die großen US-Ölkonzerne wie Schlumberger, Baker Hughes oder Halliburton mit Bohrköpfen oder Bohrgestängen für die Suche nach Öl und Gas. "Ich erwarte zumindest im zweiten Quartal keine Verbesserung des US-Marktes, da die Bohraktivitäten weiterhin zurückgehen", erläuterte SBO-Chef Mader. Der frühere Finanzvorstand hatte zu Jahresbeginn den Vorstandsvorsitz vom langjährigen Firmenchef Gerald Grohmann übernommen. Auch im April und Mai sei der sogenannte Rig Count, also die Anzahl der aktiven Bohrlöcher, gesunken, obwohl die Ölproduktion nach wie vor hoch sei. "Zu Jahresbeginn hatten wir 620 aktive Bohrtürme, jetzt sind es leicht über 600."

Die Gründe für die seit über einem Jahr andauernde Flaute in den USA sieht der SBO-Chef in der anhaltenden Ausgabendisziplin der Ölriesen, dem niedrigeren US-Gaspreis sowie der Konsolidierung in der Branche. Innerhalb eines Jahres sei der US-Markt um 17 Prozent geschrumpft. Das drückt auf den Gewinn von SBO: Im ersten Quartal sank das Betriebsergebnis (Ebit) um 23 Prozent auf 20,6 Millionen Euro. Unter dem Strich brach der Gewinn um 30 Prozent auf 15 Millionen Euro ein. Die Erlöse blieben mit rund 147 Millionen Euro etwa stabil, was auch auf einen Zukauf im Nahen Osten zurückzuführen war.

SBO liegt damit etwas unter den Erwartungen von Analysten. "Während der Unterschied beim Umsatz eher unbedeutet war, war der Rückgang der Profitabilität etwas ausgeprägter als wir erwartet hatten", heißt es in einer Analyse der Erste Group. Auch die Anleger zeigten sich enttäuscht: Die SBO-Aktien brachen um 6,8 Prozent auf 42,95 Euro ein.

Der SBO-Chef bleibt dennoch positiv gestimmt für den Öl- und Gassektor: "Den US-Markt schreiben wir nicht ab. Das hat es immer wieder gegeben, dass es rauf und runter geht". Er sei auch zuversichtlich, dass das Kerngeschäft weiterhin wachsen werde.

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