Sport boomt in Deutschland - Geschäfte steigern Umsatz deutlich

Berlin (Reuters) - Fußball, Laufen, Radfahren: Das Geschäft mit Sport boomt in Deutschland. Der Umsatz von Sport- und Campinggeschäften legte von 2013 bis 2023 inflationsbereinigt (real) um 41,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch zur anstehenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland mitteilte.
Er wuchs damit deutlich stärker als der im stationären Einzelhandel insgesamt: Hier wurden im selben Zeitraum real nur 9,1 Prozent mehr eingenommen.
"Auch die Produktion von Sportgeräten nimmt zu", stellten die Statistiker fest. Im Jahr 2023 wurden hierzulande Sportgeräte wie Laufbänder, Ski oder Tennisschläger im Wert von 780,3 Millionen Euro produziert. Das entspricht einer wertmäßigen Steigerung von mehr als einem Drittel (35,3 Prozent) innerhalb von zehn Jahren. Zum Vergleich: Der Wert der zum Absatz bestimmten Produktion für das Verarbeitende Gewerbe insgesamt nahm im selben Zeitraum nur um 21,5 Prozent zu.
Insgesamt 71 Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten stellten im vergangenen Jahr schwerpunktmäßig Sportgeräte her. Diese erwirtschafteten einen Umsatz von gut 845,6 Millionen Euro, mehr als zwei Drittel (69,0 Prozent) davon im Inland. Zehn Jahre zuvor hatten 64 Betriebe mit der Herstellung von Sportgeräten knapp 726,2 Millionen Euro umgesetzt.
Auch beim Außenhandel mit Sportgeräten zeigen sich deutliche Steigerungen. 2023 wurden Sportgeräte im Wert von knapp 1,5 Milliarden Euro nach Deutschland eingeführt, 47,4 Prozent mehr als 2013). Knapp die Hälfte (45,1 Prozent) der im vergangenen Jahr eingeführten Sportgeräte kam aus China. Danach folgten mit großen Abständen Tschechien (5,5 Prozent) und die USA (4,8 Prozent). Der Wert der exportierten Sportgeräte stieg in den vergangenen zehn Jahren um 43,4 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro. Wichtigste Abnehmer von Sportgeräten "Made in Germany" waren im vergangenen Jahr Österreich (12,8 Prozent), Frankreich (11,1 Prozent) und die Schweiz (9,6 Prozent).
"Im Sportbereich werden viele Dienstleistungen erbracht – sei es bei der Arbeit als Trainerin oder Trainer oder beim Betrieb von Sportanlagen", so das Bundesamt. 2023 arbeiteten rund 178.000 Menschen in diesem Dienstleistungsbereich. Die Zahl der Erwerbstätigen nahmt damit seit 2013 um 19,3 Prozent zu, während die Gesamtzahl der Erwerbstätigen nur um 8,8 Prozent stieg.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)