Deutsche Firmen in China beklagen Preisdruck und Überkapazitäten

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Berlin (Reuters) - Kurz vor dem Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in China klagen die dort tätigen deutschen Unternehmen über einen enormen Preisdruck.

61 Prozent der Firmen sehen das als größte Herausforderung an, wie aus der am Montag veröffentlichten Umfrage der Deutschen Handelskammer in China unter 186 Mitgliedsbetrieben hervorgeht. Die schwache Nachfrage im chinesischen Markt wurde von 51 Prozent als Herausforderung genannt, noch vor geopolitischen Spannungen mit 37 Prozent.

"Deutsche Unternehmen in China sind am meisten besorgt über den Preisdruck aufgrund des intensiven Wettbewerbs, der durch die schwache Nachfrage in China und global verstärkt wird", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Handelskammer in Ostchina, Clas Neumann. "Von Seiten der Politik brauchen deutsche Firmen faire Wettbewerbsbedingungen und ein transparentes rechtliches Umfeld in China." Habeck wird am 21. Juni in Peking erwartet, wo er unter anderem mit Ministerpräsident Li Qiang zusammentreffen soll. An den beiden Folgetagen will der Grünen-Politiker Shanghai und Hangzhou besuchen.

75 Prozent der Unternehmen beobachten in ihrer Branche Überkapazitäten. Fast alle dieser Firmen geben an, dass sich diese auf ihr Geschäft auswirken. Die Europäische Kommission und die US-Regierung werfen China vor, ihre Märkte mit billigen Waren zu überschwemmen, die sie zu Hause wegen der schleppenden Nachfrage nicht loswerden. Gegen chinesische E-Auto-Exporte wurden deshalb zuletzt Strafzölle angekündigt.

Trotz diverser Probleme blicken die in der Volksrepublik aktiven deutschen Unternehmen optimistischer auf ihre Geschäfte. 39 Prozent prognostizieren für 2024 höhere Umsätze als im Vorjahr. Bei der vorangegangenen Befragung im September waren es nur 13 Prozent. Allerdings rechnen nur 25 Prozent auch mit steigenden Gewinnen.

Zugleich kehrt der Optimismus in die chinesische Wirtschaft nur langsam zurück. Nur knapp über die Hälfte der befragten Unternehmen plant, ihre Investitionen in der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu erhöhen.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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