Allianz-Studie

Deutsche investieren mehr in Wertpapiere

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Marlon Trottmann / Shutterstock.com

Die deutschen Verbraucher haben einer Allianz-Studie zufolge angesichts steigender Zinsen und des Börsen-Booms die Scheu vor Wertpapier-Anlagen abgelegt.

Zum ersten Mal seit der Finanzkrise 2008/09 seien die privaten Haushalte in Deutschland im vergangenen Jahr mehr in Wertpapiere - vor allem in Anleihen - als in Bankeinlagen investiert gewesen, teilte die Allianz in ihrem am Dienstag veröffentlichten jährlichen "Global Wealth Report" mit. Das zahlte sich aus: Das Geldvermögen der deutschen Haushalte wuchs 2023 um 6,8 Prozent, stärker als im europäischen Durchschnitt (5,0 Prozent). Lag der Anteil der Bankeinlagen vor der Corona-Pandemie am privaten Geldvermögen regelmäßig über 50 Prozent, sank er 2023 auf 35 Prozent.

Trotzdem wendeten sich die Deutschen nicht ganz von den Banken ab. Die Bankeinlagen wuchsen immer noch um 3,2 Prozent - anders als in Italien und Spanien, wo massiv Einlagen abgezogen wurden. "Die Deutschen zeigen den Banken nicht die kalte Schulter", sagte Allianz-Volkswirt Arne Holzhausen.

Weltweit machten die Verbraucher die inflationsbedingten Vermögensverluste des Jahres 2022 wett. Das globale Geldvermögen sei um 7,6 Prozent auf 239 Billionen Euro gestiegen, errechnete die Allianz. "Für die Sparer war das eine Erleichterung nach dem Schreckensjahr 2022", sagte Chefvolkswirt Ludovic Subran. Damals stand ein Minus von 3,5 Prozent zu Buche. "Die Verluste des Vorjahres sind vergessen", sagte Subran. Auch in Deutschland stand inflationsbereinigt wieder ein Plus von 0,7 Prozent zu Buche. Die Kaufkraft der deutschen Haushalte liege damit aber noch 1,7 Prozent unter dem Niveau von 2019, erklärte die Allianz.

Zugleich führte die Zinswende dazu, dass sich die Haushalte weltweit so wenig neu verschuldeten wie seit neun Jahren nicht mehr. Die Verschuldung wuchs nur noch um 4,1 Prozent auf 57 Billionen Euro. Das private Nettovermögen erreichte deshalb mit 182 Billionen Euro Ende 2023 einen neuen Höchststand.

Das höchste Pro-Kopf-Vermögen wiesen 2023 mit 260.320 Euro die US-Bürger auf, gefolgt von den Schweizern mit 255.440 Euro. Die Deutschen rangieren mit 69.060 Euro global nur auf Platz 18, zwischen Österreich und Malta.

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