Fed: Großer Schritt bei US-Zinswende gibt kein neues Tempo für Senkungen vor

Reuters · Uhr

Washington (Reuters) - Die US-Währungshüter haben sich mit ihrer XL-Zinswende nicht auf ein schnelleres Tempo beim Lockern der Geldpolitik festgelegt.

Das geht aus den am Mittwochabend (MESZ) veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung vom September hervor. Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer stand demnach hinter der Entscheidung, den Zinssenkungszyklus mit einem relativ großen Schritt nach unten einzuleiten. Doch noch größere Einigkeit herrschte darüber, dass damit keine Festlegung auf ein bestimmtes Tempo auf dem Zinssenkungspfad verbunden ist.

Befürworter der Senkung um einen halben Prozentpunkt konstatierten laut dem Protokoll, dass die Geldpolitik damit besser mit den jüngsten Inflations- und Arbeitsmarktindikatoren in Einklang zu bringen sei. Zugleich machten die Währungshüter klar, dass der ungewöhnlich große Schritt nicht als Beleg für weniger günstige Wirtschaftsaussichten gesehen werden dürfe.

Einige Teilnehmer der Sitzung befürworteten allerdings lediglich eine Kürzung um einen Viertelprozentpunkt. Die Senkung um einen halben Prozentpunkt stieß auf Widerspruch bei Fed-Direktorin Michelle Bowman. Sie war der Ansicht, eine Senkung um einen Viertelprozentpunkt wäre ein besserer Auftakt für eine Lockerung der Geldpolitik gewesen.

Die US-Zentralbank hatte vorigen Monat mit der Zinswende den geldpolitischen Schlüsselsatz auf die Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent nach unten gesetzt. Fed-Chef Jerome Powell rechnet in diesem Jahr noch mit zwei weiteren Lockerungen um insgesamt einen halben Prozentpunkt. Die Mitschriften der September-Sitzung bestätigten die Hoffnungen der Anleger an den US-Börsen. Die wichtigsten US-Indizes verharrten bei ihrem Plus von bis zu knapp einem halben Prozent.

(Bericht von Howard Schneider, Mitarbeit Zuzanna Szymańska; Geschrieben von Reinhard Becker; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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