Rückgang der deutschen Erzeugerpreise beschleunigt sich

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Berlin (Reuters) - Der im vergangenen Jahr begonnene Rückgang der deutschen Erzeugerpreise hat sich im September wegen billigerer Energie überraschend stark beschleunigt.

Die Hersteller gewerblicher Produkte - von Butter bis Gas - verlangten durchschnittlich 1,4 Prozent weniger für ihre Erzeugnisse als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das war bereits der 15. Rückgang in Folge. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 1,0 Prozent gerechnet, nachdem es im Juli und August noch jeweils einen Rückgang von 0,8 Prozent gegeben hatte. Von August auf September fielen die Erzeugerpreise ebenfalls überraschend deutlich, und zwar um 0,5 Prozent.

In der Statistik werden die Preise für Produkte von Herstellern geführt, bevor sie weiterverarbeitet werden oder in den Groß- und Einzelhandel kommen. Sie gelten daher als frühe Signalgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Die deutsche Inflationsrate ist im September auf den tiefsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren gefallen: Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich noch 1,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Der Rückgang der Erzeugerpreise im vergangenen Monat geht erneut auf billigere Energie zurück. Diese kostete im Schnitt 6,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Gaspreise fielen dabei um 10,4 Prozent. Strom verbilligte sich um 9,5 Prozent. Mineralölerzeugnisse waren durchschnittlich um 14,4 Prozent günstiger zu haben, wobei Kraftstoffe wie Benzin 16,1 Prozent und leichtes Heizöl sogar 27,8 Prozent billiger waren als im September 2023. Ohne Energie wären die Erzeugerpreise um 1,2 Prozent gestiegen.

Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,5 Prozent im Vergleich zum September 2023. Deutlich mehr kosteten Butter (+52,1 Prozent) und Süßwaren (+18,8 Prozent). Für Kaffee wurden 7,0 Prozent mehr verlangt. Bei Obst und Gemüseerzeugnissen gab es einen Preisaufschlag von 5,2 Prozent. Billiger als im Vorjahresmonat waren dagegen insbesondere Getreidemehl (-13,7 Prozent) und Schweinefleisch (-9,8 Prozent).

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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