Ökonomin: Herbst bringt Stillstand am deutschen Stellenmarkt

Nach einem monatelangen Negativtrend am deutschen Stellenmarkt bringt auch der Oktober laut einer Studie keine Wende zum Besseren.
Gemäß einer am Dienstag veröffentlichten Analyse der Ökonomin Lisa Feist von der Jobplattform Indeed stieg die Zahl der ausgeschriebenen Stellen hierzulande zwischen September und Oktober nur leicht um 1,3 Prozent. Im Vergleich zum Oktober 2023 ist der Jobmarkt demnach sogar um fast 17 Prozent geschrumpft: „Der Herbst bringt bislang keinen Aufschwung, sondern Stillstand am Stellenmarkt", so das Fazit von Feist.
Von einer Herbstbelebung oder gar nachhaltigen Erholung könne keine Rede sein. Zusätzlich trübe der mögliche Stellenabbau bei VW die Stimmung am Arbeitsmarkt. Damit sei das Signal verbunden, dass selbst sicher geglaubte Jobs in der Automobilindustrie momentan infrage gestellt würden.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlicht am Mittwoch die Zahlen zur Lage am Arbeitsmarkt im Oktober. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass sich unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen zum Vormonat ein Anstieg der Erwerbslosenzahl um 15.000 ergibt. Die weiteren Aussichten sind nicht rosig: Die Arbeitslosenzahl könnte Anfang kommenden Jahres nach Einschätzung der BA erstmals seit zehn Jahren wieder die Marke von über drei Millionen überschreiten.
Die Flaute auf dem Jobmarkt setzte sich auch im September fort. Die Zahl der Arbeitslosen ging zwar um 66.000 auf 2,806 Millionen zurück. Die Abnahme fiel aber geringer aus als für die Herbstbelebung üblich.