Villeroy (EZB) lässt Tür offen für größeren Zinsschritt im Dezember

Reuters · Uhr
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Paris (Reuters) - Die EZB sollte aus Sicht von Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau die Tür zu einer größeren Zinssenkung im Dezember offenlassen.

Aus heutiger Sicht gebe es allen Grund, die Zinsen am 12. Dezember nach unten zu setzen, sagte Villeroy am Donnerstag in einer Rede auf einer Veranstaltung der französischen Notenbank in Paris. "Das Ausmaß der Kürzung sollte optional sein, abhängig von den eingehenden Daten, den Wirtschaftsprojektionen und unserer Risikoeinschätzung", sagte er. Auch für die darauffolgenden Zinssitzungen sollten weitere Schritte nach unten nicht ausgeschlossen werden.

Villeroy zufolge sollten die Zinsen zumindest auf ein neutrales Niveau gesenkt werden, das die Volkswirtschaft weder anheizt noch bremst. Dieses liegt nach seiner Einschätzung bei 2,0 bis 2,5 Prozent. Aktuell steht der Einlagensatz, der maßgebliche Leitzins im Euroraum, bei 3,25 Prozent. Damit hätte die EZB noch viel Spielraum für weitere Zinssenkungen.

Der Chef der Banque de France äußerte zudem die Frage, ob die EZB die Zinsen nicht noch weiter senken sollte, bis unterhalb des neutralen Niveaus, so dass die Wirtschaft angeheizt würde. "Ich würde das für die Zukunft nicht ausschließen, sollte das Wachstum gedämpft bleiben und die Inflation Gefahr laufen, unter den Zielwert zu sinken," sagte Villeroy. Die EZB strebt mittelfristig 2,0 Prozent Inflation an.

Bis zur nächsten Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 12. Dezember werden noch wichtige Wirtschaftsdaten veröffentlicht - darunter Inflationsdaten für die Euro-Zone im November. Zudem werden den Euro-Wächtern zu ihrem Dezember-Zinstreffen neue Konjunktur- und Inflationsprognosen der Volkswirte der Euro-Notenbanken vorliegen. Diese vierteljährlich erstellten sogenannten Projektionen sind eine wichtige Entscheidungshilfe für die Währungshüter. Aktuell wird unter den Währungshütern diskutiert, wie weit und wie stark die Zinsen im Euroraum noch sinken sollen.

(Bericht von Tassilo Hummel, Frank Siebelt; Redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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