Talfahrt der US-Industrie geht kaum gebremst weiter - Bauausgaben steigen

Washington (Reuters) - Die US-Industrie setzt ihre Talfahrt etwas verlangsamt fort. Der Einkaufsmanagerindex für den Wirtschaftssektor stieg zwar im November auf 48,4 Punkte von 46,5 Zählern im Vormonat, wie aus der am Montag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht.
Damit bleibt das Barometer aber den achten Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg auf 47,5 Punkte gerechnet. Das Neugeschäft zog erstmals nach acht Monaten an, und der Jobabbau war nicht so stark wie zuletzt. Der Industriesektor macht in den USA gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung aus.
"Die Perspektiven für die US-Industrie bleiben noch getrübt, und die Wachstumshoffnungen ruhen weiter vor allem auf dem Dienstleistungsgewerbe", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Im Hinblick auf die Zinssenkungserwartungen der US-Notenbank Fed ergebe sich kein Druck, diese zu reduzieren - "zumal eine Zinssenkung in diesem Monat nicht vollständig eingepreist ist". Die Federal Reserve berät im Dezember noch einmal über eine Lockerung ihrer Geldpolitik. Aber viele Ökonomen gehen davon aus, dass die Währungshüter die Leitzinsen etwas langsamer senken dürften als ursprünglich gedacht.
Gute Nachrichten kamen vom US-Bausektor. Die Bauausgaben stiegen im Oktober stärker als erwartet um 0,4 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Experten hatten hier mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet, nachdem es im September ein Plus von 0,1 Prozent gegeben hatte. Der Bau leidet unter den immer noch vergleichsweise hohen Hypothekenzinsen.
(Bericht von Lucia Mutikani, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)