Inflation in Euro-Zone steigt zum Jahresende auf 2,4 Prozent

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Berlin/Brüssel (Reuters) - Der Inflationsdruck in der Euro-Zone hat sich im Dezember den dritten Monat in Folge verschärft.

Waren und Dienstleistungen verteuerten sich zum Jahresschluss um durchschnittlich 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag erklärte und seine frühere Schätzung bestätigte. Dies ist der höchste Stand seit Juli 2024. Im November lag die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft noch bei 2,2 Prozent, im Oktober bei 2,0 und im September bei 1,7 Prozent. Besonders für Dienstleistungen und Nahrungsmittel mussten die Verbraucher tiefer in die Taschen greifen.

Der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte der Anstieg ungelegen kommen. Sie hat für das laufende Jahr eine Fortsetzung ihres 2024 begonnenen Zinssenkungskurses signalisiert. Sie strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent als optimales Niveau für die Wirtschaft an. Ökonomen gehen davon aus, dass die Frankfurter Währungshüter Ende Januar ihren Leitzins erneut senken werden. Wegen der schwachen Konjunktur dürfte die Inflation im Jahresverlauf allmählich abflauen. Die EZB hatte 2024 wegen des insgesamt nachlassenden Inflationsdrucks ihren Leitzins viermal gesenkt - auf derzeit 3,00 Prozent. Ökonomen gehen davon aus, dass er in diesem Jahr schrittweise auf 2,0 Prozent gedrückt wird.

Die Kerninflation, in der die schwankungsanfälligen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, verharrte im Dezember bei 2,7 Prozent. Die EZB achtet sehr auf dieses Maß, da es zugrundeliegende Inflationstrends gut widerspiegelt. Größter Preistreiber im Dezember waren erneut die Dienstleistungen. Sie verteuerten sich um 4,0 Prozent, nach 3,9 Prozent im November. Die Energiepreise zogen um 0,1 Prozent an, nachdem sie im November noch um 2,0 Prozent gesunken waren.

Die höchsten Inflationsraten unter den 20 Euro-Ländern wiesen am Jahresende Belgien und Kroatien mit 4,4 und 4,5 Prozent auf. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, zogen die Preise - nach einheitlichem EU-Standard berechnet - um 2,8 Prozent an. In Irland (1,0 Prozent) und in Italien (1,4 Prozent) fiel die Teuerungsrate am niedrigsten aus.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Klaus Lauer - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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