Chinas Zentralbank verzichtet vor Trumps Amtsantritt auf Zinssenkung

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Peking (Reuters) - Die chinesische Zentralbank hat unmittelbar vor dem Amtsantritt des mit hohen Zöllen drohenden neuen US-Präsidenten Donald Trump auf eine Zinssenkung verzichtet.

Die Leitzinsen wurden den dritten Monat in Folge nicht angetastet, wie die Währungshüter am Montag in Peking mitteilten. Der einjährige Leitzins verharrt damit bei 3,1 Prozent, der mit fünfjährige Laufzeit bei 3,6 Prozent. Die meisten neuen und ausstehenden Kredite in China basieren auf dem einjährigen Leitzins, während der fünfjährige Satz die Preisgestaltung von Hypotheken beeinflusst.

Die Währungshüter halten damit vor Trumps Amtsantritt ihr Pulver trocken. Der Republikaner hat hohe Zölle auf chinesische Waren angedroht, was dem Exportweltmeister zusetzen könnte. In dem jüngsten Telefonat von Trump mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping sehen Experten ein Signal dafür, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaft womöglich bessern. "Das überraschende Gespräch zwischen Trump und Xi hat die Sorgen über die sofortige Umsetzung radikaler US-Zölle gemildert", sagte Analyst Ken Cheung von der Mizuho Bank.

Zuletzt wurden die Zinsen im Oktober gesenkt, um der unter Druck stehenden Wirtschaft mit billigerem Geld auf die Sprünge zu helfen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im vergangenen Jahr wie von der Regierung angestrebt um 5,0 Prozent. Neue geldpolitische Impulse sind Experten zufolge schwierig, weil das die Landeswährung Yuan unter stärkeren Abwertungsdruck setzen könnte. Die Behörden haben eine Reihe von Maßnahmen ergriffen - von verbalen Warnungen bis hin zu Anpassungen der Kapitalströme - um den Kursverfall des Yuan zu stoppen. Am Derivatemarkt lässt sich ablesen, dass die Anleger ihre Wetten auf kurzfristige Zinssenkungen in China zurückschrauben.

Das Politbüro der Kommunistischen Partei erklärte Anfang Dezember, dass 2025 eine "angemessen lockere" Geldpolitik eingeführt werden soll. Diese soll von eine aktiveren Finanzpolitik begleitet werden, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

(Büro Peking, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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