Ökonomen wollen neues Aufnahmeprogramm in Deutschland für US-Wissenschaftler

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Berlin (Reuters) - Prominente Ökonomen fordern, dass Deutschland gezielt eine Aufnahme von Forschern aus den USA anbieten sollte, die von Einschränkungen des US-Regierung betroffen sind.

Sie schlagen in einem Gastbeitrag für den "Spiegel" die Einrichtung eines "Meitner-Einstein-Programms" vor, mit dem bis zu 100 Professuren an deutschen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen geschaffen werden sollten. Das Programm sollte unter dem Dach der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) laufen und vom Bundesforschungsministerium finanziert werden, schlagen unter anderem die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer, der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Moritz Schularick, die Präsidentin der Hertie-School-of-Governance, Cornelia Woll, und die im Berkeley in den USA unterrichtende Wirtschaftswissenschaftlerin Ulrike Malmendier vor.

Der Name des vorgeschlagenen Programms ist eine Referenz an die deutschen Forscherin Lise Meitner und den Nobelpreisträger Albert Einstein, die vor den Nazis in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach Schweden beziehungsweise in die USA geflüchtet sind. US-Präsident Donald Trump hat die Forschungsförderung in einer Reihe von politisch unliebsamen Wissenschaftsfeldern von der Klima-, Gender- bis zur Medizinforschung streichen lassen.

Auch in der sich bildenden schwarz-roten Koalition gibt es starke Befürworter einer aktiven Aufnahme betroffener Wissenschaftler. CDU-Chef Friedrich Merz hatte sich bereits mehrfach für eine aktive Anwerbung von Forschern aus den USA ausgesprochen. SPD-Co-Chef Lars Klingbeil sagte am Sonntag: "Wir erleben jetzt gerade, dass die ersten Wissenschaftler das Land (die USA) verlassen, wo ich übrigens auch finde, da müssen wir eine Heimat bieten hier in Deutschland und attraktive Angebote machen." Die Fachpolitiker von Union und SPD schlugen in der Koalitions-Arbeitsgruppe ein "1000-Köpfe"-Programm vor, mit dem gezielt Wissenschaftler aus dem Ausland angeworben werden sollen - die USA werden aber nicht extra erwähnt. Die großen Wissenschaftsorganisationen wollen zwar mehr Forscher aufnehmen, warnen aber vor negativen Rückwirkungen in den USA durch groß verkündete Anwerbeprogramme.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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