Linnemann will heute zweiten Wahlgang - Dax und MDax dämmen Verluste ein

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat sich dafür ausgesprochen, die Wahl zum Bundeskanzler noch heute zu wiederholen. "Ich hoffe, dass wir heute noch in den zweiten Wahlgang gehen", so Linnemann gegenüber dem Nachrichtensender Phoenix.
Im ersten Wahlgang um kurz nach neun Uhr war der CDU-Kandidat Friedrich Merz knapp um sechs Stimmen an der erforderlichen Mehrheit von 316 Stimmen gescheitert. Er erhielt in geheimer Abstimmung 310 Ja-Stimmen. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD haben zusammen 328 Sitze im Parlament.
Merz will nach dem Scheitern im ersten Wahlgang in einem zweiten Versuch zur Wahl als Bundeskanzler antreten. "Wir werden als Koalition - Union und SPD - Friedrich Merz erneut für den zweiten Wahlgang vorschlagen", sagte Unionsfraktionschef Jens Spahn im Bundestag.
Es sei gemeinsam beschlossen worden, in einen zweiten Wahlgang zu gehen. Wann dieser stattfinden werde, sei aber noch offen. Es werde noch geklärt, ob dieser erst in einigen Tagen oder mit Zustimmung anderer Fraktionen möglicherweise auch früher stattfinden könne.
Der deutsche Leitindex Dax reagierte mit deutlichen Verlusten auf das Scheitern von Merz bei der Wahl zum Bundeskanzler. Zwischenzeitlich notierte der deutsche Leitindex zwei Prozent im Minus unterhalb von 23.000 Punkten, dämmte aber seine Verluste bis zum Mittag auf rund 1,3 Prozent ein. Den Handelstag hatte er noch im Plus nahe der Schwelle von 23.400 Punkten begonnen.
Der MDax verlor im Zuge des politischen Chaos in der Spitze gut drei Prozent, kletterte bis zum Mittag aber, sodass das Minus nur noch 2,3 Prozent betrug. Gerade die Werte aus diesem Index werden als mögliche Profiteure des von einer möglichen Regierung Merz geplanten Investitionspakets gehandelt. Mit der Nicht-Wahl von Merz steht das nun zumindest infrage. Das Kleinwerte-Index SDax gab rund anderthalb Prozent nach.
(mit Material von dpa-AFX)