Merz sieht Ansatz für Umdenken Trumps im Zollstreit

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Brüssel/Berlin (Reuters) - Bundeskanzler Friedrich Merz sieht bei US-Präsident Donald Trump Ansätze zum Umdenken im Zollstreit.

"Mein Eindruck ist, dass auch in Amerika die Diskussion über die nachteiligen Auswirkungen der hohen Zölle für die eigene Volkswirtschaft mittlerweile beginnt", sagte der CDU-Vorsitzende am Freitag in Brüssel und verwies auf sein Telefonat mit Trump am Donnerstag. Diese Diskussionen nehme Trump natürlich wahr, "und insofern werden wir mal versuchen herauszufinden, was wir da gemeinsam machen können". Seine Überzeugung sei, dass ein solcher Zollstreit nur allen schade.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte nach einem Treffen mit Merz, sie werde nur ins Weiße Haus fahren, wenn es die Aussicht auf eine Lösung im Zollstreit gebe. Bis dahin blieben die vorbereiteten Gegenmaßnahmen der EU im Umfang von 95 Milliarden Euro auf dem Tisch. Die EU habe ein Angebot für den Abbau aller Zölle vorgelegt. Auch Merz betonte, dass er dem US-Präsidenten vorgeschlagen habe, die Zölle ganz abzuschaffen. "Die beste Lösung wäre 'down to zero' für alles und für alle."

Der US-Präsident hatte Handelspartner weltweit mit sehr hohen Zöllen auf Importwaren überzogen, um den Absatz amerikanischer Waren zu fördern. Dies hatte weltweite Kritik ausgelöst. Trump rudert seit einigen Tagen schrittweise zurück. Die USA haben am Donnerstag ein Handelsabkommen mit Großbritannien abgeschlossen, das etliche Zollsätze wieder reduziert.

"Das ist ein guter Weg", sagte Merz. Er habe Trump aber auch erklärt, dass die EU und nicht die EU-Mitgliedstaaten seine Ansprechpartner bei dem Thema seien. "Ich hatte den Eindruck, dass er das akzeptiert", fügte Merz hinzu. Nach dem Treffen mit von der Leyen versicherte er der Kommissionspräsidentin, dass Deutschland voll hinter der EU-Strategie für die Gespräche mit den USA stehe.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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