Bericht der Notenbank

EZB: Handelskonflikte bedrohen Finanzstabilität

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Sina Ettmer Photography/Shutterstock.com

(dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich besorgt über mögliche negative Folgen von Handelskonflikten gezeigt. Die weltweit zunehmenden Handelsspannungen könnten Auswirkungen auf die Finanzstabilität haben, heißt es in einem Bericht der Notenbank. Es sei mit wachsenden Risiken für die Weltwirtschaft zu rechnen und mit einer zunehmenden Anfälligkeit des Finanzsystems.

Seit der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump im Januar hat eine aggressive Zollpolitik der neuen Regierung in Washington eine Reihe von Handelskonflikten ausgelöst. Zeitweise ist es an den Finanzmärkten wegen der erratischen Politik von Trump zu Kursturbulenzen gekommen. Zuletzt ist die US-Regierung aber bei den Zöllen teilweise zurückgerudert, was vorerst für eine Entspannung an den Finanzmärkten sorgte.

Kolumne von Heiko Böhmer
US-Zölle: Liegt das Schlimmste schon hinter uns? · Uhr · Heiko Böhmer
Mini-Containerschiff fährt über Briefmarken

Sollten die schwelenden Handelskonflikte aber künftig die Weltwirtschaft belasten, dann ist nach Einschätzung der EZB-Experten mit höheren Risikokosten, einem Rückgang der Rentabilität und mit einer geringeren Kreditvergabe zu rechnen. "Die politischen Entscheidungsträger müssen die Risiken, die sich aus Handelsspannungen ergeben, identifizieren, überwachen und ihre potenziellen Auswirkungen auf die Finanzstabilität bewerten", heißt es in dem Bericht.

EZB rät zu provisorischer Absicherung 

Die EZB rät den Finanzinstituten, sich mit proaktiven Maßnahmen gegen die drohenden Risiken aus den Handelskonflikten zu stemmen. Hierzu zählt die Notenbank "solide Kapital- und Liquiditätspuffer", die gebildet werden müssen, um Schocks infolge von Handelsstörungen abzufedern.

Zudem sollten die Finanzinstitute regelmäßig Bewertungen durchführen, um die Risiken von Handelsspannungen zu identifizieren und zu bewerten. Sie sollten ihre Portfolios diversifizieren, um das Risiko zu minimieren. Darüber hinaus sollten sie regelmäßig Stresstests durchführen. Die Ergebnisse dieser Analysen könnten dann zur Entwicklung von Notfallplänen genutzt werden, die eine schnelle und wirksame Reaktion ermöglichen, heißt es weiter in dem Bericht./jkr/jha/

onvista Premium-Artikel

Chartzeit Wochenausgabe 22.06.2025
Die Fed verblüfft mit Prognosen - Anleger sollten daher diesen Indikator beachtenheute, 20:00 Uhr · onvista
Die Fed verblüfft mit Prognosen - Anleger sollten daher diesen Indikator beachten
Kolumne von Stefan Riße
Noch immer lässt die Blockchain-Revolution auf sich wartengestern, 14:30 Uhr · Acatis
Noch immer lässt die Blockchain-Revolution auf sich warten
Wirecard
"Im Prinzip war das ein Panikkauf"19. Juni · onvista
"Im Prinzip war das ein Panikkauf"