US-Währungshüter Waller offen für Zinssenkungen im Jahresverlauf

(Reuters) - Der US-Notenbanker Christopher Waller hält die Hoffnung auf Zinssenkungen im Jahresverlauf wach.
Geldpolitische Lockerungen seien weiterhin möglich, sagte das Direktoriumsmitglied der Federal Reserve am Montag bei einer Veranstaltung in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Denn die von der US-Regierung erhobenen Zölle würden den Preisdruck wahrscheinlich nur vorübergehend erhöhen.
Sollten sich die Zölle am unteren Ende der möglichen Spanne einpendeln, die Notenbank weitere Fortschritte auf dem Weg zu ihrem Inflationsziel von zwei Prozent erzielen und auch der Arbeitsmarkt weiterhin rund laufen, würde er Zinssenkungen als "gute Nachricht" noch in diesem Jahr unterstützen, sagte Waller.
Der US-Währungshüter hatte bei früherer Gelegenheit gesagt, die Daten ließen derzeit darauf schließen, dass die US-Wirtschaft recht gut laufe und der Zollkonflikt kaum Spuren hinterlasse. Er gehe weiter davon aus, dass es nur zu Einmaleffekten kommen werde. US-Präsident Donald Trump hatte Anfang April Sonderzölle bekanntgegeben, die er jedoch für viele Staaten vorübergehend aussetzte. Der Basiszollsatz von zehn Prozent blieb allerdings bestehen. Trotz der Rufe aus dem Weißen Haus nach einer Zinssenkung hielt die unabhängige Zentralbank zuletzt erneut still und beließ den Leitzins im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent. Der nächste Zinsentscheid steht am 18. Juni an.