Russischer Wirtschaftsminister: Leitzinsen rechtzeitig senken

Moskau (Reuters) - Der russische Wirtschaftsminister drängt die Zentralbank zu einer zeitigen Zinssenkung.
Ressortchef Maxim Reschetnikow sagte am Dienstag, die Notenbank solle ihre Geldpolitik zeitnah lockern: "Wir setzen auf eine rechtzeitige Lockerung der Geldpolitik, um das vom Präsidenten (Wladimir Putin) vorgegebene Wachstumsziel von drei Prozent in Zukunft aufrechtzuerhalten". Der Minister äußerte sich wenige Tage vor dem am Freitag anstehenden Zinsentscheid. In einer Reuters-Umfrage unter 26 Ökonomen wurde damit gerechnet, dass die Zentralbank den Leitzins unverändert bei 21 Prozent belassen wird.
Ökonomen erwarten, dass sich das russische Wirtschaftswachstum von 4,3 Prozent im Vorjahr auf 1,5 Prozent im laufenden Jahr verlangsamt. Die Regierung prognostiziert für dieses Jahr ein Wachstum von 2,5 Prozent. Die Zentralbank steht unter dem Druck der Wirtschaft, den Leitzins zu senken. Gouverneurin Elvira Nabiullina widerstand dieser Forderung bislang jedoch mit der Begründung, man müsse zunächst einen nachhaltigen Rückgang der Inflationsraten erkennen, bevor an Zinssenkungen zu denken sei. Derzeit steht die Inflation bei ungefähr zehn Prozent.
(Bericht von Darya Korsunskaya, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)