Weltweit zweitwärmster Mai - Ungewöhnliche Temperaturen in Grönland und Island

Reuters · Uhr
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Brüssel (Reuters) - Der Mai diesen Jahres war Forschern zufolge weltweit der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Nur der Vorjahresmonat sei noch wärmer gewesen, teilten Wissenschaftler des Copernicus Climate Change Service (C3S) der EU am Mittwoch mit. Im Mai 2025 hätten die globalen Oberflächentemperaturen durchschnittlich 1,4 Grad Celsius höher als in der vorindustriellen Zeit gelegen. Es sei aber davon auszugehen, "dass die 1,5-Grad-Grenze aufgrund der anhaltenden Erwärmung des Klimasystems in naher Zukunft erneut überschritten wird", erklärte C3S-Direktor Carlo Buontempo. Der Schwellenwert von 1,5 Grad Celsius ist laut Pariser Klimaabkommens die Grenze, mit der die schwersten Folgen der Erwärmung verhindert werden sollen.

Eine separate Studie, die von der Klimaforschergruppe World Weather Attribution veröffentlicht wurde, ergab zudem, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel im vergangenen Monat eine beispiellose Wärmeperiode in Island und Grönland verursachte. Während dieser Phase lagen die Temperaturen demnach um etwa drei Grad Celsius höher als sie ohne den Klimawandel gewesen wären, was zu einem enormen zusätzlichen Abschmelzen des grönländischen Eisschildes beitrug. "Selbst Länder mit kaltem Klima erleben beispiellose Temperaturen", sagte Sarah Kew, Co-Autorin der Studie und Forscherin am Königlich Niederländischen Meteorologischen Institut.

Im Kampf gegen den Klimawandel werden die aktuellen Durchschnittstemperaturen mit jenen der vorindustriellen Zeit von 1850 bis 1900 verglichen - also zu dem Zeitpunkt, als die Menschheit begann, fossile Brennstoffe in großem Maßstab zu verbrennen. Die dabei freigesetzten Treibhausgase gelten als die Hauptursache des Klimawandels. Das Jahr 2024 war das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens bezieht sich darauf, eine derartige globale Temperatursteigerung im Durchschnitt und über Jahrzehnte hinweg zu verhindern. Diese ist zwar noch nicht eingetreten, aber einige Experten halten das Ziel für nur noch schwer zu erreichen. Sie fordern deshalb eine schnellere Begrenzung von Treibhausgas-Emissionen.

(Bericht von Kate Abnett, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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