Staatsmedien: Iran beginnt Militärübungen - USA warnen vor Reisen

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Dubai (Reuters) - Die iranischen Streitkräfte haben Staatsmedien zufolge früher als geplant mit Militärmanövern begonnen.

Der Fokus der Übungen liege auf "Bewegungen des Feindes", berichteten iranische Medien am Donnerstag. Die Spannungen zwischen dem Iran einerseits und den USA sowie Israel andererseits haben sich erheblich verschärft. US-Präsident Donald Trump drohte dem Iran mit Bombardierung, sollte er sein Atomprogramm nicht beschränken. Israel betrachtet das Atomprogramm als Bedrohung für seine Existenz und hat wiederholt erklärt, dass die Islamische Republik niemals in den Besitz von Atomwaffen kommen dürfe. Dabei schloss die israelische Regierung ein militärisches Eingreifen nicht aus.

Die USA und andere Länder im Westen werfen dem Iran seit langem vor, unter dem Vorwand einer zivilen Nutzung der Kernenergie nach Atomwaffen zu streben. Der Iran weist dies zurück. Für Sonntag ist eine weitere Runde der vom Oman vermittelten Gespräche zwischen dem Iran und den USA über ein neues Atomabkommen geplant. Die nunmehr sechste Runde soll in Maskat stattfinden, der Hauptstadt des Oman. Aus dem internationalen Atomabkommen von 2015 zwischen dem Iran und sechs Staaten waren die USA 2018 unter Trump ausgestiegen.

Die Internationale Atomenergie-Behörde IAEA hat dem Iran am Donnerstag erstmals seit fast zwanzig Jahren vorgeworfen, seine Verpflichtung zur Nichtverbreitung von Atomwaffen zu verletzen. Der Iran kündigte umgehend Gegenmaßnahmen an und erklärte, es werde eine neue Anlage zur Anreicherung von Uran eröffnet. Die Anreicherung von Uran ist der Hauptstreitpunkt in dem jahrzehntelangen Streit. Ab einer bestimmten Reinheit kann das Material für die Herstellung von Atomwaffen verwendet werden.

Inmitten der Spannungen hat Trump unlängst angekündigt, es werde Personal der US-Botschaften im Nahen Osten abgezogen. Am Donnerstag schränkten die USA die Reisefreiheit ihrer Regierungsbeschäftigten in Israel drastisch ein. Reisen der Beschäftigten und ihrer Angehörigen außerhalb der Großräume Tel Aviv, Jerusalem und Be'er Scheva seien bis auf weiteres untersagt, teilte die US-Botschaft in Israel mit. Zudem warnten die USA ihre Staatsbürger vor Reisen in den Irak, der mit dem Iran eine rund 1500 Kilometer lange Grenze teilt. Ein Sprecher des irakischen Militärs erklärte, Geheimdienstinformationen zufolge gebe es keine tatsächliche Bedrohung, die die Arbeit der diplomatischen Vertretungen im Irak beeinträchtigen könnte.

(Bericht von Büro Dubai, geschrieben von Sabine Ehrhardt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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