Studie: Schweizer Fondsbranche wächst schneller als europäische Rivalen

Reuters · Uhr
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Zürich (Reuters) - Die vor allem als Hort für ausländische Privatvermögen bekannte Schweiz wird auch als Fonds-Standort immer bedeutender.

Im vergangenen Jahr stiegen die von Asset Managern in dem Land direkt und in Fonds verwalteten Vermögen um rund elf Prozent auf 3,45 Billionen Franken, wie es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Schweizer Branchenverbandes AMAS und des Strategieberaters zeb hieß. "Die Schweiz profitiert von ihrer geopolitischen Stabilität", erklärte zeb-Experte Norman Karrer. Wichtigster Treiber des Wachstums sei der Anstieg der Finanzmärkte. Zudem würden immer mehr internationale Investoren Geld von Managern in der Schweiz verwalten lassen.

Von 2018 bis 2023 wuchsen die in der Schweiz verwalteten Vermögen um 75 Prozent, schneller als an jedem anderen größeren Finanzplatz Europas. Für das vergangene Jahr liegen noch keine europäischen Zahlen vor, doch Karrer erwartet keinen Trendwechsel. Wichtigster Asset-Management-Standort auf dem Kontinent ist Großbritannien mit einem Marktanteil von 35 Prozent gefolgt von Frankreich mit 16 Prozent. Die Schweiz verdrängte Deutschland 2022 vom dritten Platz und kam zuletzt auf einen Anteil von elf Prozent.

"Große Anbieter wie DWS oder Allianz bauen ihre Produktion in der Schweiz aus", sagte AMAS-Chef Adrian Schatzmann. Sie machten das unter anderem, weil es vor allem in Zürich und Genf viele qualifizierte Mitarbeiter gebe. Dazu komme, dass das Schweizer Arbeitsrecht liberaler sei als beispielsweise in Deutschland. Damit könne der Personalbestand schneller den Erträgen angepasst werden. Und schließlich helfe, dass die Schweiz ein führender Standort für das Geschäft mit Millionären und Milliardären sei.

Trotz des Volumenwachstums geht Karrer davon aus, dass die Zahl der Anbieter über die Zeit schrumpft. "In der Asset-Management-Branche findet eine schleichende Konsolidierung statt." Auslöser sei der hohe Kosten- und Margendruck. Insbesondere kleinere und mittlere Anbieter, die sich nicht etwa mit kostengünstigen passiven Anlageprodukten oder alternativen Anlagen wie Private Equity oder Hedgefonds abhebten, dürften in Bedrängnis geraten. "Auch bei den ganz großen Playern besteht Potenzial für mehr M&A."

(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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