Stellantis-Chef führt kriselndes Nordamerika-Geschäft weiter

Mailand (Reuters) - Der neue Chef der Opel-Mutter Stellantis, Antonio Filosa, wird neben dem Konzern weiterhin das Nordamerika-Geschäft führen.
Das ist eine von mehreren Personalentscheidungen, mit denen der 51-jährige Italiener am Montag sein Amt angetreten hat. Der viertgrößte Automobilhersteller der Welt hatte Filosa Ende Mai als Nachfolger des schon im Dezember ausgeschiedenen Stellantis-Chefs Carlos Tavares angekündigt. Dieser war nach Gewinneinbruch und Meinungsverschiedenheiten mit Top-Investoren zurückgetreten.
Ein Insider sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Filosa wolle das schwächelnde Nordamerika-Geschäft seiner Marken Chrysler, Jeep, Dodge und Ram selbst wieder auf die Beine bringen. Auch das Bewältigen der Folgen steigender US-Importzölle auf Autos und Autoteile unter der Administration von US-Präsident Donald Trump bleibe Chefsache. Filosa leitet den Konzern von seinem bisherigen Standort Detroit aus. Analysten von Jefferies nannten die Doppelfunktion logisch. Sie vermuteten, die Umstrukturierung von Stellantis sei womöglich kein Vollzeitjob. Die Aktien von Stellantis verloren im frühen Handel 1,2 Prozent und gehörten damit zu den schlechtesten Performern der italienischen Blue-Chips.
Nachdem Interimschef und Verwaltungsratsvorsitzender John Elkann die Konzernführung bereits im Februar umgebaut hatte, gab es nun keine großen Überraschungen. Filosa führt künftig ein Team von 16 Männern und Frauen - Tavares hatte 33 Manager unter sich. Finanzchef Doug Ostermann und Technologiechef Ned Curic, zwei Schlüsselfiguren, wurden in ihren Rollen bestätigt. Jean-Philippe Imparato leitet weiterhin das Europageschäft von Stellantis und damit auch die deutsche Marke Opel, die zusammen mit der britischen Schwester Vauxhall von Florian Huettl geführt wird. Maxime Picat, bisher Manager für Einkauf und Lieferantenqualität, verlässt Stellantis. Er war ein Rivale Filosas im Ringen um den Chefposten und gilt nun als Kandidat für die Nachfolge des scheidenden Renault-Chefs Luca De Meo.