23 Tote bei Einsturz von Metro-Brücke in Mexiko-Stadt

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Mexiko-Stadt (Reuters) - Beim Einsturz einer Metro-Brücke über einer vielbefahrenen Straße in Mexiko-Stadt sind nach Behördenangaben mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen.

65 Verletzte seien nach dem Unglück am Montagabend in Krankenhäuser gebracht worden, teilte Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum am Dienstag mit. Zusammen mit den Trümmern stürzten auch Waggons einer U-Bahn, die gerade über die Überführung fuhr, mehrere Meter tief auf den fließenden Autoverkehr einer darunterliegenden Straße, wie TV-Bilder zeigten. Auto wurden von den Trümmern verschüttet. Rettungskräfte mussten ihre Suche nach Überlebenden zeitweise unterbrechen wegen der Gefahr, dass noch mehr Teile der Bahn-Überführung und weitere Zugwaggons auf die Straße stürzen könnten, wie die Behörden erklärten.

Unter den Todesopfern seien auch Kinder, sagte Bürgermeisterin Sheinbaum. Sieben Verletzte seien in einem "ernsten Zustand", sagte Sheinbaum. Auch eine Person, die in ihrem Auto unter den Trümmern eingeschlossen war, konnte lebend gerettet werden und sei in ein Krankenhaus gebracht worden.

Ein dramatisches Video des Lokalsenders Milenio TV zeigt, wie die Brücke gegen 22.30 Uhr Ortszeit in der Nähe der Station Olivos im Südosten der mexikanischen Hauptstadt auf fahrende Autos stürzte und dabei dichte Staub- und Schuttwolken aufwirbelte. Andere Bilder zeigen mindestens zwei Zugwaggons, die gefährlich von der eingebrochenen Überführung herab hingen, während Feuerwehrleute und Sanitäter zunächst mit Leitern versuchten, Überlebende in den Waggons zu erreichen. Ein Kran wurde herangeschafft, um die Waggons zu stabilisieren, damit die Helfer die Rettungsarbeiten wieder aufnehmen konnten. Auch Soldaten waren im Einsatz.

Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar. Anscheinend habe ein Träger nachgegeben, als die U-Bahn über die Brücke gefahren sei, sagte Bürgermeisterin Sheinbaum. Sie kündigte eine umfangreiche Untersuchung an, um die genaue Ursache zu klären. Für Schuldzuweisungen sei es zu früh.

"Was heute mit der Metro passiert ist, ist eine schreckliche Tragödie. Meine Solidarität gilt den Opfern und ihren Familien", twitterte Außenminister Marcelo Ebrard. "Natürlich müssen die Ursachen untersucht und die Verantwortlichkeiten geklärt werden." Die Metro-Linie 12, die über die eingestürzte Überführung führt, wurde vor rund zehn Jahren gebaut, als Ebrard Bürgermeister von Mexiko-Stadt war. Ebrard und Sheinbaum werden von vielen politischen Beobachtern als die wahrscheinlichsten Nachfolger von Präsident Andres Manuel Lopez Obrador gesehen, wenn dessen Amtszeit 2024 endet.

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