3 Wachstumsaktien zum Dumpingpreis

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Der Markt steht jetzt ungefähr wieder da, wo er zu Jahresbeginn war. Das bedeutet, dass er in Reichweite des Rekordhochs bleibt, was es nicht leicht macht, Aktien aufzuspüren, die einen guten Anlagewert bieten – geschweige denn Aktien, die sogar tief bewertet werden.

Dennoch haben wir drei Motley Fool-Investoren gebeten, mal ganz genau nachzuschauen und eine Aktie auszugraben, von der sie annehmen, dass diese nicht nur einen attraktiven Preis hat, sondern auch ein außergewöhnliches Wachstumspotenzial bietet. Ergebnis: Sie wählten BofI Holding (WKN:A0D8WZ), Viking Therapeutics (WKN:A12GD6) und Boyd Gaming (WKN:896499).

Eine wachstumsstarke Bank mit günstigem Kurs-Gewinn-Verhältnis

Matt Frankel (BofI Holding): Die Online-Bank BofI Holding ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. So hat die Bank ihr Geschäft von 1,4 Milliarden Dollar im Jahr 2012 auf 5,6 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr steigern können. Auch die Diversifizierung der Einlagenbasis, die Aufnahme neuer Produktlinien und der Aufbau neuer Partnerschaften, wie z.B. der exklusiven Kreditbeziehung mit H&R Block, wurden hervorragend gemeistert.

Die Idee hinter dem Geschäftsmodell von BofI ist einfach. Da BofI nicht über die Kosten verfügt, die mit dem Betrieb von stationären Filialen verbunden sind, kann BofI höhere Zinsen für Einlagenprodukte zahlen als Wettbewerber und dennoch einen rentableren und effizienteren Betrieb schaffen. So fordert z.B. der Branchenstandard für die Rentabilität von Banken eine Eigenkapitalrendite von 10 % und eine Kapitalrendite von 1 %. Im letzten Quartal lag der ROE von BofI bei 22,84 % und der ROA bei 2,08 % – beides mehr als doppelt so hoch wie die Standards.

Aufgrund dieses Wettbewerbsvorteils wächst das Geschäft von BofI weiter rasant. Im vergangenen Jahr konnte das Vermögen der Bank um rund 15 % wachsen und die Einlagenbasis um mehr als 17 %. Und mit einer Bilanzsumme von weniger als 10 Milliarden Dollar ist BofI immer noch ein relativ kleiner Akteur im Bankensektor, so dass es in den kommenden Jahren noch viel Raum für Wachstum geben dürfte. Überraschenderweise wird BofI nur mit dem 17,4-fachen der TTM-Erträge gehandelt – für ein Unternehmen mit dieser Art von Wachstum ziemlich niedrig.

Gut, das KGV ist nicht die einzige Kennzahl, die einem sagt, ob eine Bank billig oder teuer ist. Der Preis-zu-Buchwert ist eine große Bankaktienmetrik, und BofIs P/TBV-Multiplikator von 2,95 ist zweifellos eher kostspielig. Zum Vergleich: JPMorgan Chase und Bank of America werden zum 2,11- bzw. 1,73-fachen gehandelt. Das Wachstum und das langfristige Potenzial von BofI sollten diesen Punkt jedoch wettmachen.

Kann sich dieser Wachstumswert wieder verdoppeln?

George Budwell (Viking Therapeutics): Die Aktien von Viking Therapeutics, einem Biotech, sind jüngst stark gestiegen. Grund ist, dass ein noch nicht zugelassenes Medikament, VK2809, gegen Ende des Jahres sehr gute Ergebnisse in Studien erzielen dürfte.

Zum Hintergrund: Die Aktien von Viking haben sich neulich verdoppelt, weil ein sehr ähnliches Medikament eines Konkurrenten mit einem ähnlichem Wirkmechanismus überzeugende Ergebnisse erbracht hat, und das sollte eine weitere Entwicklung rechtfertigen. Die Investoren sind der Meinung, dass diese positiven Studienergebnisse ein gutes Zeichen für die bevorstehenden Zahlen von VK2809 sind, die in der zweiten Jahreshälfte veröffentlicht werden sollen.

Was aber heißt das? Nun, VK2809 zielt auf einen gigantischen und weitgehend noch unerschlossenen Markt für Hypercholesterinämie und Fettleberkrankheiten. Kurz gesagt, Viking und andere Unternehmen schätzen, dass bis zu 15 Millionen Amerikaner bereits an Lebererkrankungen leiden, die auf einen erhöhten LDL-Cholesterinspiegel zurückzuführen sind, und dass diese Zahl allein aufgrund der steigenden Adipositasraten im ganzen Land zunehmen wird. Wenn ja, sollte diese Schätzung zu einer riesigen kommerziellen Chance von etwa 20 bis 35 Milliarden Dollar Jahresumsatz für diese neuartige Gruppe von Medikamenten als Ganzes führen.

Wenn man das alles zusammenfasst, muss Viking nur noch dafür sorgen, dass VK2809 einen kleinen Teil dieses starken Marktes erschließt, um ihn zu einem enormen Wachstumstreiber für das Unternehmen zu machen. Die derzeitige Marktkapitalisierung von Viking liegt bei weniger als 500 Millionen Dollar. Daher sollten sich risikotolerante Anleger diese stark unterbewertete, wenn auch spekulative Biotech-Aktie jetzt näher anschauen.

Eine große Chance bei Sportwetten

Rich Duprey (Boyd Gaming): Die fortschreitende Legalisierung von Sportwetten in den USA gibt den Aktien von Casino-Betreibern Auftrieb, die jetzt mehr und mehr Geld über Wetten reinholen, die auf Teams vor Ort gesetzt werden. Und keiner ist besser positioniert, um diese Chance zu nutzen als der Casino-Betreiber Boyd Gaming.

Nachdem Boyd Gaming vor kurzem Zukäufe getätigt hat, dürften es bald noch mehr werden, da man erst in acht der 18 US-Bundesstaaten präsent ist, die bereits Sportwetten legalisiert haben oder dies tun werden.

Boyd könnte ein echter Gewinner sein, weil das Glücksspiel in Nevada seit Jahren legal ist und der Casino-Betreiber eines der größten Sportwettanbieter des Staates ist. Und im Gegensatz zu den Weltklasse-Casino-Betreibern wie Las Vegas Sands und Wynn Resorts, die den größten Teil ihrer Einnahmen aus China beziehen und deren Präsenz in den USA fast ausschließlich auf Nevada beschränkt ist, ist Boyd über das ganze Land verteilt.

Boyd wird zum 37-fachen des Gewinns gehandelt, zum 23-fachen der geschätzten Gewinne des nächsten Jahres. Das ist nicht billig. Aber eben auch nur zum 13-fachen des freien Cashflows, was die Aktie dann doch eher zum Schnäppchen macht. Als eine der beiden regionalen Top-Gaming-Unternehmen neben Penn National Gaming ist das schon eine gute Wahl. Und da Boyd Gaming auch großes Wachstum bevorstehen dürfte, ist das vielleicht eine Wette, die für Anleger voll aufgehen könnte.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von BofI Holding.

Dieser Artikel von Rich Duprey et al erschien am 15.6.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

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Foto: Getty Images

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